Meine MeinungStell dir vor, du beginnst einen neuen Job, voller Motivation, nur um festzustellen, dass du dich plötzlich in einem Albtraum wiederfindest. Genau das passiert Anna Varga in Zimmer 55". Die düstere Klinik mitten im schwedischen Wald, geheimnisvolle Patienten und eine bedrückende Atmosphäre versprechen eigentlich einen fesselnden Psychothriller , doch für mich blieb die Spannung leider aus.Schon der Einstieg war für meinen Geschmack zu ruhig. Ich habe lange keine große Spannung gefühlt, und vieles zog sich in die Länge. Die kurzen Kapitel hätten das Tempo eigentlich steigern können, aber für mich wirkte die Geschichte dadurch eher zerstückelt. Auch die Charaktere blieben mir fremd , ich konnte zu keinem wirklich eine Verbindung aufbauen. Sie wirkten distanziert, und es fiel mir schwer, mit ihnen mitzufühlen oder ihr Handeln nachzuvollziehen.Und leider selbst als die mysteriösen Ereignisse sich häufen, nimmt der Thriller für mich keine richtige Fahrt auf. Die Geschichte plätschert dahin, ohne wirklich mitzureißen. Die anonyme Bedrohung, das ominöse Zimmer 55 und der Todesfall hätten für Nervenkitzel sorgen können, aber die Spannung blieb für mich auf einem konstant niedrigen Level.Was mir trotzdem gefallen hat? Die Atmosphäre! Die Mischung aus düsterer Klinik, tiefem Wald und einer gewissen Unruhe wird gut eingefangen. Doch Atmosphäre allein reicht nicht, wenn die Story nicht packt.Wer einen packenden, nervenaufreibenden Psychothriller erwartet, könnte enttäuscht werden. Die düstere Stimmung ist da, aber Spannung und fesselnde Charaktere fehlen. Für mich leider eine eher zähe Lektüre.¿¿¿