Spannender Klappentext, doch für mich zu langatmig und statisch
Der Klappentext und die Tatsache, dass der Roman mit dem Pulitzerpreis 2023 ausgezeichnet wurde, haben mich neugierig gemacht. Klappentext: Hernan Diaz' vielschichtiger Roman dekonstruiert den amerikanischen Mythos von Männern, Macht und Reichtum und gipfelt in einer provokanten Geschichte der Emanzipation. Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis 2023Am Anfang steht das Geld. Und ein Mann, der es zu vermehren versteht wie kein Zweiter. In der schillernden New Yorker Finanzwelt der 20er-Jahre wächst Benjamin Rasks Vermögen ins Unermessliche. Aber erst seine Ehe mit der geheimnisvollen Helen gibt seinem Leben Sinn. Bald vibriert die ganze Stadt vor Gerüchten um das enigmatische Paar, und mit der Zeit beginnen die vielen Erzählungen die Wahrheit über die Eheleute zu verschleiern. Bis sich eine unerwartete Stimme in dem Gewirr Gehör verschafft."Treue" ist ein fulminantes Spiel mit dem Leser, eine vierteilige Matroschka, deren Kern den großen amerikanischen Mythos des Kapitals für immer verändert. Was als klassischer Roman über Macht und Männer beginnt, gipfelt in einer provokanten und hochmodernen Geschichte der Emanzipation. Auf den ersten Blick hatte das für mich viel aktuellen Bezug und ich war gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde. Ohne Zweifel ist der Roman gut geschrieben (nachvollziehbar, dass Diaz die Aufmerksamkeit der Jury des Pulitzer Preises bekam) und die Übersetzung von Hannes Meyer ist gelungen. Und dennoch habe ich mich von Beginn an nicht in die Geschichte einfinden können. Ich fand es langatmig und fast langweilig. wie sich Rask zu einem Finanzmogul aufschwingt, seine Frau Helen kennenlernt und die beiden ein Leben miteinander und doch eher nebeneinander führen. Auch die Schilderungen der Zeit in der Schweiz war langweilig. Eigentlich genial ist die Tatsache, dass Diaz die gleiche Geschichte aus 4 unterschiedlichen Perspektiven beschreibt und entgegen der ersten Meinung immer die Frau in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. Doch er hat mich mit dem Roman einfach nicht erreicht. Wäre es anders gewesen, wenn sich die Geschichte auf weniger Seiten ausgebreitet hätte? Wäre es anders gewesen, wenn sie für mich mehr Ecken und Kanten gehabt hätte? Ich weiß es nicht. Leider war es für mich kein Lesevergnügen und ich werde dem Roman nicht treu bleiben, denn er wird keinen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal erhalten.