Der Sommer, als ich schön wurde

Da ich so viel Gutes über die Serie gehört habe, wollte ich zuerst das Buch lesen. Leider muss ich sagen: Ich bin ein bisschen enttäuscht. Meine Erwartungen waren deutlich höher. Die Handlung wirkte oft langatmig, und ehrlich gesagt passiert nicht besonders viel. Zwar begleitet man Belly durch ihren Sommer, doch für mich fehlte eine klare Storyline.Belly möchte in diesem Sommer erwachsener wirken. Sie will nicht mehr wie ein Kind behandelt werden und endlich wahrgenommen werden - vor allem von Conrad, in den sie schon seit Jahren verliebt ist. Außerdem möchte sie auf Partys gehen und etwas erleben. Auf einer Party lernt sie Cam kennen und verbringt viel Zeit mit ihm. Für mich wirkte das jedoch eher so, als wolle sie Conrad damit eifersüchtig machen.Manchmal fand ich Belly ziemlich anstrengend. Sie wollte zwar zeigen, dass sie kein Kind mehr ist, verhielt sich aber oft genau so. Auch Conrad konnte mich nicht überzeugen - ich habe mich ständig gefragt, was Belly eigentlich an ihm findet. Jeremiah hingegen ist das komplette Gegenteil seines Bruders. Er war sehr sympathisch und hat Belly wenigstens wahrgenommen. Aktuell bin ich deshalb ganz klar Team Jeremiah.Ich hoffe, dass Band 2 eine spannendere Handlung bietet und dass Belly sich in manchen Punkten, vor allem was ihr Verhalten angeht, weiterentwickelt.

Schöne Sommer-Romance über das Erwachsenwerden, erste Liebe, Familie und Freundschaft. Belly hat jeden Sommer ihres Lebens zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Steven in Susannahs Sommerhaus mit deren Söhnen Jeremiah und Conrad in Cousins verbracht. Jeder Sommer war einzigartig, doch dieser Sommer ist anders. Belly ist fast 16 und möchte mehr, als nur mit ihrer Mutter und Susannah auf der Couch sitzen und alte Filme schauen. Sie möchte zu Strandpartys gehen, Jungs kennenlernen und das Leben genießen. Sie ist sich sicher: in diesem Sommer wird sich alles verändern.Meine Meinung:Der lockere Schreibstil und die schnelle Erzählweise mit kurzen Kapiteln lässt einen gut durch das Buch kommen, sodass ich es in kürzester Zeit verschlungen habe.Beim Lesen stellte sich bei mir auch direkt ein Sommergefühl ein, was das Buch für mich perfekt für den Urlaub machte.Mit den Charakteren konnte man sich gut anfreunden. Sie zeigen ihre Stärken und Schwächen offen. Das machte die Charaktere im Allgemeinen zwar menschlich und nahbar, doch Bellys Ignoranz und Ich-Bezogenheit zum Beispiel ging mir dabei öfter sehr auf die Nerven. Die Einsicht, dass sie in diesem Sommer sehr egoistsch gehandelt hat, kam zum Glück gegen Ende, aber eine Besserung kam dennoch nur schleichend.Mit Belly kann man gut mitfühlen und ihre Gedanken sind nachvollziehbar, trotzdem war sie mir als Hauptcharakter nicht immer sympathisch. Das lag vor allem daran, wie sie mit anderen Menschen umging und vermutlich liegt das auch einfach an ihrem Alter.Das Erwachsenwerden spielt eine zentrale Rolle und während bis zum Mittelteil die schönen Seiten des Lebens im Mittelpunkt standen, musste Belly am Ende einsehen, dass auch schwere Zeiten zum Erwachsenwerden dazugehören. Wie diese Themen in den Roman eingebunden wurden, fand ich sehr einfühlsam und hat der bis dahin eher seichten Geschichte mehr Tiefe gegeben.Viel Spannung gab es nicht und dass nicht alles so dramatisiert wurde, wie es oft bei Coming-of-age Romanen der Fall ist, war passend.Schön fand ich, dass durch Rückblicke auch vergangene Besuche in Cousins thematisiert wurden und man so einen besseren Einblick in die Beziehungen zwischen Belly, Steven, Jeremiah und Conrad bekommt.Der Sommer, als ich schön wurde ist ein schönes Buch für Zwischendurch, in dem das Erwachsenwerden, die Familie und Freunde eine wichtige Rolle spielen, dem es jedoch an Tiefe fehlte. Perfekt geeignet für den Sommer und den Strand. Mir hat das Lesen Spaß gemacht.