Er gehörte zu den schillerndsten Figuren der revolutionären Bewegung des 20. Jahrhunderts: Karl Radek (1885-1939), der gleichermaßen als brillanter Publizist wie als politischer Abenteurer in die Geschichte einging. Alexander Vatlin zeichnet den dramatischen Lebensweg eines Mannes nach, der wie kaum ein anderer die Widersprüche und Abgründe des revolutionären Zeitalters verkörpert. Aus einfachen Verhältnissen im galizischen Lemberg stammend, stieg Radek zum international bekannten Sozialisten auf, der in Berlin und Moskau gleichermaßen zu Hause war. Als enger Vertrauter Lenins und später Trotzkis spielte er eine Schlüsselrolle in der frühen Komintern, bevor er später unter Stalin in Ungnade fiel. Sein scharfer Verstand und sein polemisches Talent machten ihn ebenso berühmt wie berüchtigt. Mehr als nur eine Beschreibung seines Wirkens, entsteht hier das Porträt einer ganzen Epoche - und eines Mannes, dessen Schicksal die Tragödie des bolschewistischen Projekts in besonderer Weise verkörpert. Für alle, die die verdrängten Kapitel der kommunistischen Geschichte neu entdecken wollen, bietet dieses Werk mit zahlreichen erstmals auf Deutsch veröffentlichten Dokumenten unverzichtbare Einblicke.