Wird dem Hype überhaupt nicht gerecht
"SELECTION" ¿¿¿¿¿ 2/5 - Achtung Spoiler Die Idee mit den Kasten ist interessant und gefällt mir eigentlich ganz gut. Anfangs hatte es mich sehr an die Tribute von Panem erinnert, doch dann ging die Geschichte doch in eine ganz andere Richtung. Das Kastensystem ist leider aber nicht wirklich durchdacht und man erfährt nicht viel über das System, in dem die Figuren leben. Die politische Welt wird zwar kurz angerissen und die Rebellen angesprochen, aber mehr auch nicht. Selbst die beiden Rebellenangriffe werden nicht genau beschrieben oder thematisiert - America wird jedes Mal in einen sicheren Raum gesperrt, kommt wieder heraus wenn die Luft rein ist und das war's dann. Sehr schade. Generell ist das Buch inhaltlich sehr schwach. Die meiste Zeit geht es nur um Americas Unentschlossenheit was ihre Teilnahme angeht und darum, dass sie ja sooo anders ist als die anderen Teilnehmerinnen und so andere Ansichten auf die Welt hat. Irgendwann wurde es dann echt nervig und unangenehm, wie oft sie ihre Unterschiede zu anderen wiederholt hat. Meiner Meinung nach ist America im ganzen Buch nicht tiefgründig genug beschrieben und sie war mir eher unsympathisch... Maxon hingegen ist total lieb und rücksichtsvoll, obwohl ich seine Absichten manchmal nicht ganz verstehen konnte: Beispielsweise als er sich dann irgendwann sicher war, dass er sich für America entscheiden würde und sie an erster Stelle für ihn steht - aber trotzdem küsste er eine andere? Das habe ich nicht ganz verstanden - natürlich musste er zum Schein und für das Fernsehen Interesse an mehreren Teilnehmern zeigen, doch reicht da nicht das ein oder andere Treffen ohne Kuss?Aspen ist mir ebenfalls ein totales Rätsel. Liebt er America wirklich oder nicht? Ich bin mir nicht sicher, ob seine Gefühle wirklich ehrlich sind. Und wer war die Frau, mit der er Händchen gehalten hat? Für wen war der Heiratsantrag gedacht? Warum will er am Ende des Buches doch noch was von America und vor allem: Warum zum Teufel lässt sich America darauf ein? Total verwirrendes und nicht nachvollziehbares Verhalten von allen Charakteren... auch das typische Liebesdreieck hat mich ziemlich genervt. Das ist doch langsam immer das gleiche.Außerdem ist das Ganze total vorhersehbar und langweilig. Nicht nur die Story an sich ist vorhersehbar (dass America natürlich unter den Erwählten landet und es bis ans Ende des Buches schafft, im Schloss zu bleiben usw.), sondern auch ganz viele unwichtige Kleinigkeiten, die man einfach schon erraten kann, bevor sie dann wirklich passieren. Dadurch entsteht nicht viel Spannung oder Dramatik, was total schade ist.Die Sprache ist ebenfalls nicht so meins. Sie wirkt so leicht und unkompliziert, aber teilweise auch aufgesetzt. Es sind wenig bis keine komplexe oder poetische Ausdrücke enthalten. Vielleicht ist das Buch auch eher für Jüngere gedacht... ich würde es eventuell für um die 12-Jährige empfehlen.Ansonsten gibt es von mir leider keine Empfehlung und ich werde den nächsten Teil nicht lesen.