(Bemerkung vorab: Ich habe dieses Buch, dessen Titel im Original "The Room on Rue Amelie" heißt, in Englisch gelesen. Diese Rezension ist somit für die Englische Ausgabe und nicht für die deutsche Übersetzung von Veronika Dünninger.)Eine Freundin hat mir dieses Buch empfohlen, obwohl sie wusste, dass ich mich zum Genre der Weltkriegsromane nicht so sehr hingezogen fühle. Ich dachte: "Warum nicht?" Und was soll ich sagen? Kristin Harmel hat eine unglaubliche mehrdimensionale Geschichte geschrieben, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es gibt Bücher, die spannend sind und Spaß machen, sie zu lesen. Dann gibt es Bücher, die man nicht weglegen kann, die Pageturner, die "Nur noch ein Kapitel"-Bücher. Und es gibt Bücher, die einen bis ins Mark erschüttern, die Einmaligen, die einen ans Herz packen, die man für einen Moment hinlegen muss, um das gerade Erlebte auf sich wirken zu lassen, obwohl man das Bedürfnis verspürt, weiterzulesen. "The Room on Rue Amelie" bietet all das und noch viel mehr."The Room on Rue Amelie" ist nicht nur eine Geschichte über Liebe, Herzschmerz, Glück und Verlust, es ist eine Geschichte, die den Kern von Kampf, Gefahr, Mitgefühl, Überzeugung, Ehre, Moral und menschlichen Werten berührt. Und die Liebe. Als ich die letzte Seite gelesen hatte, hatte ich das Gefühl, als hätte ich gerade eine Geschichte über Menschen gelesen, die ich tatsächlich einmal kannte. Ich habe sie angefeuert, ich wollte, dass sie Erfolg haben, über einige war ich wütend, über andere erleichtert. Ich habe mit ihnen gelitten und geliebt und geweint, auf jedem Schritt des Weges. Alle Charaktere waren gut ausgearbeitet, sehr nachvollziehbar, nicht zu viele, um den Überblick zu behalten, und nicht zu wenige, um das Risiko eines homogenen Gefühls einzugehen. Keine Handlungslücken, und die Geschichte schreitet mit einem so sanften und gut orchestrierten Rhythmus voran, dass sie einem längst vergessenen Lied über Trauer und Hoffnung ähnelt.Fazit: Dieses Buch ist eine Perle!