Als Sophie ein Teenager war besaß ihre Familie ein Strandhaus an der englischen Küste. Die Familien der kleine Sommerhauskolonie waren eine Feriengemeinschaft, alle kannten sich und trafen sich jedes Jahr wieder. In dem Urlaub, in dem Sophie in die Pupertät kommt und beginnt, sich für Jungs und Coolsein zu interessieren findet man ihre beste Freundin plötzlich tot am Fuß einer Klippe liegend.20 Jahre später kehrt Sophie zum Strandhaus zurück um es zu verkaufen und wird von den Ereignissen jener Wochen eingeholt.Das Buch ist ein Kriminalroman, ein Genre, das neben Phantasy (warum auch immer...), Science Fiction und dem Dauer-Klassiker Liebesgeschichte zur Bestseller-Literatur unserer Zeit gehört und dementsprechend großzügig auf den Buchmarkt geworfen wird.Da kann man sich die Frage stellen was für einen persönlich einen guten Krimi ausmacht um sich die Auswahl zu erleichtern.Für mich ist das vor allem das Setting. Da es beim Krimi um Spannung und nicht um tiefgründige Literatur geht (obwohl das eine das andere nicht ausschließen muss) darf es für mich im Krimi durchaus eine Rahmenhandlung sein, in der ich mich wohlfühle, ein Leben beschreibend wie ich es mir auch erträumen würde, da ja in der Regel das zentrale Ereignis die friedliche Stille zerreißt und die Geschichte davor bewahrt in träge Langeweile und Kitsch abzugleiten. Der/die Ermittler/in (ob Profi oder wir hier irgendwie am Geschehen Teilhabende) darf auch gerne ihre Ecken und Kanten haben, auch das ergibt einen Kontrast, der die Handlung vorantreibt.Daher ist nach meinen Kriterien Das Haus am Strand ein guter Krimi. Den Sommer in meinem Familienhaus auf einer Sanddüne zu verbringen könnte ich mir auch gut vorstellen. Die Autorin führt eine Reihe von Charakteren mit eigenständiger Persönlicheit ein, bei denen man immer wieder rätselt, ob sie zum Fundament des empathischen Bildungsbürgertums gehören oder im Geheimen alle ihre Skrupel fallen gelassen haben um ihren Platz in eben diesem nicht zu gefährden. Eine Reihe von unerwarteten Twists zwingt einen immer wieder, die Situation aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und die Story bleibt bis zum Ende spannend.Ich habe das Buch im englischen Original (The Beach Hut) gelesen, aber ich denke, meine Rezension ist trotzdem hier gut aufgehoben.