Eislotus. Wasser findet seinen Weg

Mit was für einer Vorfreude bin ich an diese Geschichte herangegangen, ist die Art der Magie mit den Seelenbüchern etwas Neues und Spannendes. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen, aber dieser Auftaktband hat sie leider nicht vollends erfüllen können. Schon die Aufmachung des Buches ist wunderschön und eben sehr passend zur Thematik der Seelenbücher. Kurz mehr zur Story: Nara ist eine Mondgebundene mit dem Element Wasser. Ihre Magie erhält sie von ihrem Seelenbuch, dem ein Buchbinder seine besondere Macht eingehaucht hat. Daher sind diese besonders wertvoll. Als die Auswahl für das Ritual des Lichts getroffen wird, muss sie in die Hauptstadt Lort und sich in der Akademie beweisen. Doch dort läuft es anders als erwartet. Nachdem ich mich mit der kleinen Schrift angefreundet habe und auch mal aufs Hörbuch ausgewichen bin, bin ich richtig gut vorwärts gekommen. Das Buch ist nicht ohne, sind es doch viele Seiten, wobei man leider meines Empfindens nach zu wenig über die vorherrschende Magie und die Welt, in der Nara und Katso leben, erfährt. Die groben Informationen machen auf jeden Fall neugierig und ich hoffe einfach in der Fortsetzung werden noch einige Dinge er- und aufgeklärt. So sitzt man gerade am Ende etwas sprachlos vor dem Buch und fragt sich, ob es das schon war. Gerade das Ende ist ein riesiger Cliffhanger und hat mich mit vielen Fragen zurück gelassen. Etwas wenig fand ich die Aufgaben oder Prüfungen in der Akademie, doch wenn es da mal etwas gab, war ich umso faszinierter über die Fähigkeiten. Und doch hat sich mir der ganze Sinn der Akademie nicht erschlossen. Wieso wird dort gekämpft und es müssen Menschen sterben? Man merkt also, das ich noch viel über die Geschichte nachdenke und mir zu wenige Punkte abgeschlossen sind. Gerade am Ende hätte es noch einige Informationen gebraucht, damit man wenigstens stellenweise zufrieden ist. Sehr vielversprechend und doch fehlen mir so einige Informationen, damit die Geschichte ein rundum gelungenes Gesamtpaket ergibt.

Eislotus: Wasser findet seinen Weg von Liza Grimm ist als Hörbuch erschienen im Argon Verlag April 2025. Laufzeit: 12 Std. 9 Min. Gesprochen von: Corinna Dorenkamp, Julia Tenn stedt, Gisa Flake Nara lebt in einer Welt, in der die Menschen die Elemente mit Hilfe eines Seelenbuches beherrschen, das an sie gebunden ist. Nach ihrem Tod geht ihre Seele in das Buch ein und seine Macht wächst. Die Seelenbücher sind seit vielen Jahren selten geworden, denn nur Buchbinder können neue Seelenbücher erschaffen. Früher gab es deswegen einen Krieg, der fast die Welt zerstört hätte, heute gibt es das Ritual des Lichts. Dabei treten die Elementgesandten gegeneinander an, nur einer kann gewinnen und die Buchbinder nach Hause bringen. Nara muss unbedingt gewinnen, denn ihr Volk stirbt. Bald stellt sich heraus, dass noch viel mehr auf dem Spiel steht, denn irgendetwas stimmt nicht. Liza Grimm eröffnet mit Eislotus. Wasser findet seinen Weg eine Fantasywelt, die mit einem spannenden Magiesystem und einer düsteren, von Intrigen geprägten Welt punktet. Die Idee mit den Seelenbüchern, in denen nach dem Tod die Kraft der Vorgänger weiterlebt, ist sehr originell und verleiht der Geschichte einen besonderen Reiz. Die Figuren sind nicht greifbar dargestellt. Sie wirken eher oberflächlich, es fehlt die Tiefe vielfältiger Charaktereigenschaften. Das Worldbuilding ist sehr aufwendig gestaltet, die Aufgaben der Spiele sind spannend. Die Spannung baut sich immer mehr auf, da im Laufe der Handlung immer mehr Fragen auftauchen, wer hinter den Attentaten steckt, wem die Teilnehmenden trauen können, dass an der Akademie der Spiele etwas nicht stimmt. Der Schreibstil ist lebendig und abwechslungsreich. Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven von Nara und Katso erzählt, so dass ihre Gedanken und Gefühle sichtbar werden. Die Stimmen der Sprecherinnen sind sehr angenehm, sie schaffen es, die Zuhörer emotional zu fesseln und mitten ins Geschehen zu ziehen. Fazit: Die Welt der Elementmagie, in der sich die Menschen durch die Seelenbücher mit den vier Elementen verbinden und dadurch Magie wirken können, fand ich sehr kreativ und interessant, es hat mir sehr gut gefallen. Der Schreib- und Erzählstil ist lebendig, abwechslungsreich und konnte mich emotional fesseln. Die Stimmen der Sprecherinnen haben die Geschichte lebendig gemacht, da sie an den richtigen Stellen Akzente gesetzt haben, die Emotionen der Charaktere wurden sehr gut dargestellt. Das Ende war für mich sehr überraschend und lässt mich mit vielen Fragen zurück.