Ein Höhepunkt der Reihe Wüste, Wissen und WunderwesenNach Expeditionen in grüne Urwälder, auf hohe Berge und über weite Ozeane verschlägt es Lady Trent dieses Mal in die glühende Hitze der Wüste und ich hätte mir kein faszinierenderes Setting wünschen können. Schon allein atmosphärisch ist dieser vierte Band ein absolutes Highlight für mich: Das Flair von Akhien, mit seinen strengen gesellschaftlichen Normen, reichen Traditionen und dem Leben im Schatten der heißen Sonne, ist der perfekte Hintergrund für ein wissenschaftliches Abenteuer voller Gefahren, Entdeckungen und Überraschungen.Marie Brennan beweist erneut ihr Talent, eine komplexe, glaubhafte Welt zu erschaffen, die in all ihren kulturellen, politischen und geografischen Facetten lebendig wird und das mit einem Stil, der trotz seines pseudo-akademischen Erzähltons niemals trocken ist. Ganz im Gegenteil: Ich hing an jeder Seite.Isabella wächst über sich hinaus<br data-start="1174" data-end="1177">Was diesen Band für mich besonders gemacht hat, ist die spürbare Weiterentwicklung Isabellas. Mittlerweile über dreißig, spürt man nicht nur ihre zunehmende fachliche Kompetenz, sondern auch ihre wachsende Souveränität im Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungen und mit sich selbst. Sie ist immer noch stur, leidenschaftlich und neugierig, aber gereifter, reflektierter. Ihre Stimme als Erzählerin wirkt gefestigter, und dennoch voller Feuer.Auch ihre Beziehung zu Tom Wilker wird weiterentwickelt eine tiefgründige Freundschaft, die ich sehr schätze. Und als Bonus gibt es endlich ein Wiedersehen mit einem bekannten Charakter, der hier eine größere Rolle spielt und einen spannenden neuen Aspekt der Geschichte eröffnet.Forschung, Intrigen und Gefühle<br data-start="1944" data-end="1947">Obwohl sich diese Expedition von den vorherigen unterscheidet - diesmal geht es um die Zucht von Drachen, nicht um die Erforschung wilder Bestände bleibt der Spannungsbogen stark. Die Geschichte entwickelt sich zunehmend politischer, komplexer, aber verliert nie den emotionalen Kern: Isabellas Leidenschaft für die Drachen und ihr unermüdlicher Wunsch, Wissen zu mehren auch wenn sie sich dafür durch Sandstürme, Vorurteile und Intrigen kämpfen muss.Ich war besonders berührt von den Szenen, die sich mit den Drachen in Gefangenschaft beschäftigen. Sie werfen moralische Fragen auf, die mir noch lange nach dem Lesen nachgingen ein Aspekt, der die Reihe für mich weit über klassische Abenteuerliteratur hinaushebt.Der große Moment und wie Lady Trent zu ihrem Namen kam<br data-start="2732" data-end="2735">Und dann ist da noch dieser eine Moment, auf den wir alle seit Band eins gewartet haben: Die Auflösung, wie Isabella zu ihrem Titel kam. Ich muss gestehen, ich war überrascht und gleichzeitig hat es sich im Nachhinein vollkommen richtig angefühlt. Ein cleverer, unaufgeregter Twist, der ihre Entwicklung unterstreicht.Fazit:<br data-start="3069" data-end="3072">Für mich ist Im Labyrinth der Draken einer der stärksten Bände der Reihe wenn nicht der stärkste. Die perfekte Mischung aus Charakterentwicklung, spannender Handlung, emotionaler Tiefe und dem besonderen Reiz des Wüstensettings hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und bin nun umso gespannter auf das große Finale. Wer Drachen, clevere Heldinnen und intelligente Fantasy liebt, wird hier restlos glücklich.¿¿¿¿¿ (5 von 5 Sternen)