Still ruhen die Toten

Rachel Caines Roman "Still ruhen die Toten" ist der vierte Band der "Stillhouse Lake"-Reihe.Nachdem sich die Erzählerin Gwen in den vorigen Bänden mit ihrem Lebensgefährten und ihren beiden Kindern ein Zuhause am Stillhouse Lake geschaffen hat, führen im diesem Thriller mehrere bedrohliche Ereignisse dazu, dass die Familie sich in ihrem Wohnort nicht mehr wohlfühlt. Doch die Lage spitzt sich zu, als sie es mit einer fanatischen Sekte zu tun bekommen.Wie in den ersten drei Bänden der Buchreihe dreht sich die Handlung um Gwen, die mittlerweile als Detektivin arbeitet und alles daransetzt, ihren Kindern Lenny und Connor ein schönes Leben zu bieten und sie vor allen Gefahren zu beschützen.Das Hauptaugenmerk der Autorin liegt hier mehr denn je auf so verletzlichen wie starken Frauenfiguren, die Opfer von männlicher Gewalt geworden sind, sich aber aus der ausweglos erscheinenden Situation befreien und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Rachel Caine beschreibt all ihre Hauptcharaktere dabei immer mit viel Sympathie und Einfühlungsvermögen, was ein wichtiges Mittel ist, um eine schier unerträgliche Spannung aufzubauen. Gerade weil einem/einer die Figuren beim Lesen ans Herz wachsen, möchte mensch, dass ihnen nichts Schlimmes zustößt und dass sie schließlich gerettet werden - bzw. sich selbst retten.Deshalb ist auch dieser vierte Band der Reihe wieder ein fesselnder Lesegenuss!

"Still ruhen die Toten" ist für mich einer der schlechtesten Thriller, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Ein Grund ist vielleicht der, dass dies mein erster Roman aus dieser Reihe um Gwen Procter war und ich die Vorgängerbände nicht kenne. Wer diesen Roman lesen möchte, dem empfehle ich, die Vorgänger unbedingt zu lesen, da man sonst doch ab und zu Probleme hat, alles zu verstehen.Das ist allerdings nicht der einzige Grund, warum mir dieser Thriller nicht gefallen hat. Die Autorin hat versucht, iso ziemlich alles unterzubringen, was ihr eingefallen ist: Lesbischer Teenager, Entführung, Drogen, Kleinstadtmafia, Sekte, Erpressung, Morde, Folter, Party mit schlechtem Ausgang usw. Das ist einfach alles zu viel des Guten und nicht mehr glaubwürdig. Alles wirkt irgendwie künstlich aufgebläht und auf Effekthascherei aus. Als Leser fühlt man sich nicht ernst genommen.Was auch wieder einmal sehr auffällig ist, ist das "Amerikanische" an diesem Roman, vor allem in Form von überbehüteter Kinder und enormer Waffengewalt. Überhaupt hat jeder in diesem Roman mindestens eine Waffe, mit der er nach Belieben in der Gegend herumschießt."Still ruhen die Toten" konnte mich nicht überzeugen.