Zwei Frauen, zwei Lebensträume und ein mitreißendes Abenteuer.London 1950: Margery Benson lebt ein einsames Leben. Als sie eines Tages in ihrem Job als Lehrerin gedemütigt wird, fasst sie einen Entschluss: Jetzt oder nie. Von ihrem Vater hat sie die Liebe zur Naturkunde und Insekten geerbt; ihr großer Traum ist es immer gewesen, einen goldenen Käfer zu finden, den sie einst zusammen in einem Buch gesehen haben. Margery kratzt ihre Ersparnisse zusammen und rüstet sich aus für ihre Expedition nach Neukaledonien. Die Suche nach einer Reisebegleitung erweist sich als schwierig, doch Margery lässt sich nicht aufhalten.Dieses Buch lag sehr lange erst auf meiner Wunschliste und dann auf meinem SuB. Der Grund war, dass ich neben all den vielen positiven Stimmen zu dem Buch auch ein paar kritischere Stimmen im Kopf hatte von Personen, deren Meinung häufig mit meiner in Einklang sind.Also blieb das Buch sehr lange ungelesen.So lange, dass ich mittlerweile gar nicht mehr wusste, worum es gehen sollte und welche Punkte hier besonders positiv oder negativ sein sollten. Zeit, sich selbst eine Meinung zu bilden.Der Klappentext hat mich ein lockeres, witziges vielleicht ein wenig skurriles Abenteuer erwarten lassen und der leichte, unbeschwerte Ton, der mir von der ersten Seite an entgegenkam, hätte mich dann auch gut in die Geschichte hineinfinden lassen, wenn nicht gleich zu Beginn eine riesige Kluft zwischen diesem locker-leichtem Ton, der amüsieren will, und dem Inhalt bestanden hätte. Denn die junge Margery erlebt hier mal eben den Suizid ihres Vaters - auch wenn sie das Geschehene erst Jahre später verstehen und einordnen kann.Ich habe mich tatsächlich ein wenig wie vor den Kopf gestoßen gefühlt, weil Ton und Inhalt so dermaßen weit auseinanderlagen, dass ich mich komplett unvorbereitet gefühlt habe auf die Dinge, die mich hier erwartet haben.Leider bleibt es auch nicht bei diesem einem heftigem Thema, während der Ton weiterhin meist locker-leicht erzählt.Wir werden auch noch mit Themen wie Krieg, Kriegsgefangenschaft, Folter, PTBS, Gewalt, Fehlgeburten und Tod (in vielen Facetten) konfrontiert. Teilweise werden diese Themen dabei auch nur mal eben so in gefühlten Nebensätzen eingeworfen, als wären das eben nur Nebensächlichkeiten und könnten nicht selbst schon komplette Bücher füllen.Dabei wollte ich dieses Buch wirklich mögen und auch der Ton wäre absolut meins gewesen, aber ich kam einfach nicht mit dieser Diskrepanz zwischen Ton und Inhalt klar und musste deswegen auch regelmäßig Lesepausen einlegen.Irgendwann hatte ich mich zwar einigermaßen mit allem arrangiert und ich habe versucht mich auf diese sich langsam aufbauende, wirklich schöne Freundschaft zwischen zwei so komplett unterschiedlichen Frauen zu konzentrieren und konnte gefallen an den teilweise wirklich skurrilen Gegebenheiten bei ihrer Suche nach dem Käfer finden, aber ich habe auch ständig die nächste niederschmetternde Situation erwartet und konnte mich so gar nicht richtig auf die Geschichte einlassen.Das Ende hatte es dann auch tatsächlich noch mal in sich und hat mich niedergeschmettert zurückgelassen.Fazit: Ich bin definitiv mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen und war auch nicht unbedingt in der richtigen Stimmung für all die schwierigen Themen, die mich hier erwartet haben. Zudem hatte ich extreme Probleme den angenehmen und locker-leichten Ton mit diesen schweren und dunklen Themen zu verbinden und obwohl die Freundschaft zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Frauen und auch die Käfersuche an sich sehr schöne Aspekte bieten konnten, haben mich eben die düsteren Momente und die Art, wie sie teilweise abgehandelt worden sind, davon abgehalten die Geschichte wirklich zu mögen. Unterhaltungswert hätte sie aber gehabt.