Ein würdevolles Finale, wobei ich kurz anmerken möchte, dass mir Joleen in ihre "neuen" Rolle so gar nicht gefallen hat. Ich war so ein großer Fan von ihr, mit ihren Doc Martens, und den abgesplitterten Nagellack, und dann wird sie so ein Biest... Aber glücklicherweise löst sich alles in Wohlgefallen, und wir wissen ja, warum sie so handelt..
Julian fand ich im 3. Teil sehr beeindruckend, er ist oftmals mehr als nur über seinen Schatten gesprungen. Sehr schön, wie sich sein Knoten rund um die Ex, und der damit verbundenen etwas verkorkste Julian lösen, und aus sich heraus gehen. Er beweist hier mehrfach richtig Rückgrat..
Ich bewerte ja gerne das Gesamtwerk, und mit dem Finale ist die Reihe richtig toll und rund abgeschlossen. Eine Liebesgeschichte, wie sie sich wohl niemand wünscht. Gestalkt, verändert, beeinflusst, gezwungen, gekränkt... Die Schlange wird endlos, wenn man alles aufzählt, was Joleen in der Anfangsphase durchmacht, nur um ihre Liebe zu halten. Sie biegt sich, nur um zu gefallen. Sie verändert ihr Leben, nur um akzeptiert zu werden.. Aber nichts scheint gut genug, nichts scheint zu reichen Julian ist böse, kalt gemein... Aber Joleen hat Ausdauer und bekommt einen Blick hinter die Fassade. Ich hätte wahrscheinlich schon viel früher resigniert.
Wo Liebe ihren Samen streut, wächst meist ein Happy End, aber in diesem Fall musste vorher ein Schlachtfeld entstehen, damit der Samen richtig wachsen und gedeihen kann. Es war mir nicht immer ein Vergnügen, aber ich habe die Beiden wirklich gerne begleitet. Beeindruckend zu lesen, wie gefährlich eine toxische Beziehung ist, wie man sich selbst daran verliert, und eventuell daraus wachsen kann.. Auch wenn Joleen kurzfristig sehr unsympathisch wurde, haben beide geliebt, gelitten und wieder geliebt. Danke für diese Achterbahnfahrt der Gefühle.