Nach den fesselnden Entwicklungen um Carlotta Fiores Privatleben und dem fiesen Cliffhanger aus Wiener Totenlieder, geht es im zweiten Teil endlich weiter. Und gleich mit erheblichem Tempo, denn es scheint wieder einen Serienmörder in Wien zu geben. Die Morde an Jugendlichen erinnern sehr an einen Serienmörder, der vor 30 Jahren geschnappt wurde, aber dieser kann es nicht sein, da er erst kürzlich im Gefängnis verstorben ist. Die Jugendlichen wollen sich trotzdem nicht einsperren lassen und leider wird allzu oft der falschen Person das Vertrauen geschenkt. Als Leserin sehe ich das Unheil kommen, aber muss hilflos mitansehen, wie es zu weiteren Morden kommt.
Wobei Täter und Motiv für mich bis zum Schluss im Dunkeln liegen, Theresa Prammer gelingt es meisterlich mich an der Nase herumzuführen und liefert immer neue Verdächtige, weshalb ich nicht aufhören kann zu lesen, Mörderische Wahrheiten ist einfach zu spannend.
Wie fühlt man sich wohl als Familie eines Serienmörders? Hat die Ehefrau wirklich nichts geahnt von den Untaten ihres Mannes? Kann ich meinen freundlichen Nachbarn trauen oder steckt womöglich in einem von ihnen ein Untier?
Zentrale Figur neben Carlotta ist wieder einmal Konrad Fürst, der ehemalige Polizeibeamte, mit dem größten Wissen über den verstorbenen Serientäter, aber seit seinem Erwachen aus dem Koma kann sich Fürst an nichts mehr erinnern. Was für ein schreckliches Gefühl muss das sein, wenn du schon einen Großteil deines Lebens gelebt hast und dich an nichts davon mehr erinnern kannst? Oder ist das auch eine Chance auf einen Neubeginn? Alles besser machen?
Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf, während alles auf den großen Showdown zusteuert.
Theresa Prammer schafft authentische Figuren mit Herz, deren Schicksal mich nicht kalt lässt. Mein Herz blutet und ich wünsche mir so sehr, dass die Suche des Vaters nach der verschwundenen Tochter nach so vielen Jahren ein Happyend bekommt.
Wer sich selbst in der spannenden Welt von Carlotta verlieren möchte, dem empfehle ich, unbedingt mit Wiener Totenlieder zu starten und dann die Mörderische Wahrheiten zu erfahren, obwohl beide Bände unterschiedliche Mordfälle beinhalten. Aber es lohnt sich beide Bücher zu lesen und ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den dritten Teil.
Ich vergebe verdiente 5 Sterne für diese mitreißende Reihe und halte Ausschau nach weiteren Büchern von Theresa Prammer.