Lässt das Malec-Herz höher schlagen!
"Magnus had always had a wanderer's heart. Over the centuries, he had adventured in so many different places, always looking for something that would fulfill his restless hunger. He never realized how all the pieces could fall together, how home could be somewhere and someone. He belonged with Alec. His wandering heart could rest.""Die roten Schriftrollen" spielt, anders als bei Lesebeginn erwartet, während Band 4 der Hauptreihe, "City of Fallen Angels", und behandelt die dort erwähnte Europareise von Magnus und Alec. Es war toll, die Details über diese Reise in Paris, Venedig und Rom nun nachträglich endlich im Detail zu erfahren!Magnus und Alec waren schon zu Beginn meine liebsten Charaktere und natürliche auch das beste Buchcouple! Obwohl die beiden in diesem Buch noch am Anfang ihrer Beziehung stehen, stimmt die Chemie einfach und beide würden für den jeweils anderen einfach alles tun! Beide haben demzufolge noch ihre Unsicherheiten in Bezug auf die Beziehung, was sie jedoch nicht daran hindert, klar zu ihren Gefühlen zu stehen und sich der Liebe einfach hinzugeben. Das war so schön zu lesen, dass es hier kein ewiges Hin und Her gibt und keine großen Miscommunication-Tropes, sondern sie einfach in der Gegenwart leben. Was ich in der Hinsicht sehr traurig fand und mir auch erst durch Clares Nachwort richtig aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich Alec und Magnus "nur" küssen. Ja, es ist ein Jugendbuch, aber für die erste Beziehung (von Alecs Seite her) und zur Selbstfindung auch der eigenen Sexualität gehört mehr dazu. Dies konnte am Ende nur mit einem grob umschriebenen Satz dargestellt werden, denn, und jetzt kommt es, Clare hatte bereits wegen der repräsentierten Homosexualität in diesem Buch enorm Schwierigkeiten, es überhaupt auf den Markt zu bringen. Das gleiche mit Magnus' Buch und seiner Bisexualität. "Mehr als Küssen" war laut Clare einfach nicht drin, und das war quasi schon ein Affront. Genau das zeigt aber, wie viel mehr Sichtbarkeit LGBTQ+ in unserer Gesellschaft braucht! Danke also an Clare für Malec!Nachdem Magnus ja schon in "Die Chroniken des Magnus Bane" näher beleuchtet und seinem Charakter mehr Tiefe verliehen wurde, lernen wir hier nun auch Alec näher kennen, vllt. von einer ganz neuen Seite. Die Hauptreihe aus Clarys Sicht, der Rebellin, hat eher immer Alecs folgsame und loyale Seite als negative Eigenschaft dargestellt. Aus Magnus' Sicht bekommt dieser Charakterzug einen so viel positiveren Touch, und auch Verlegenheit und der Wunsch nach seinem eigenen Glück geben Alec als Charakter so viel mehr Emotionen und Tiefe. Dafür bin ich Clare sehr dankbar, denn beide Figuren hatten in der Hauptreihe nicht den Raum, sich komplett selbstständig zu entfalten.Handlungsmäßig hat mich das Buch leider nicht so mitnehmen können wie erwartet. Es hatte immer mal wieder kleine Längen, die sich auch auf die Spannung eher negativ ausgewirkt haben. Hauptfokus dieses Buches ist merklich eher die Entwicklung von Magnus und Alec als Personen sowie ihrer Beziehung. Ein paar größere Gastauftritte haben hier Raphael sowie Helen und Aline, die sich in diesem Buch das erste Mal begegnen (und ineinander verlieben). Ich finde es total schön, dass in jedem Spin-Off-Buch auch zu bekannten Nebenrollen eine weitere Seite ihrer Geschichte erzählt wird. Umso trauriger war es zu lesen, dass Helen hier wegen ihrer Elfenabstammung mütterlicherseits so um die Anerkennung des Rates und der anderen Schattenjäger kämpft, wo man aus den vorherigen Büchern doch weiß, dass sie und Aline trotz allem in gewisser Weise verbannt werden. Es ist einfach nicht fair."Die roten Schriftrollen" ist ein toller Zusatzband rund um Malec, der von mir 4/5 Sterne erhält.