Greifswalder Gespenster

 Fazit:Schon das düstere Cover weckte meine Aufmerksamkeit und der Klappentext machte mich so neugierig, dass ich diesen Krimi lesen wollte, obwohl es sich um eine Serie handelt und ich noch keinen Krimi von diesem Autor gelesen hatte. Ich war gespannt auf seinen Schreibstil und ob es ihm gelingt, mir die Charaktere auch ohne Vorkenntnisse näher zu bringen. Kaum hatte ich mit der Lektüre begonnen, war ich überrascht, wie schnell ich in die Handlung abtauchen konnte und mitten in den Ermittlungen war. Die Charaktere mögen für andere Menschen nicht unbedingt Sympathieträger sein, für mich machten ihre Ecken und Kanten sie allerdings sympathisch und authentisch. In diesem Krimi wird an zwei Fällen ermittelt und diese scheinen erst einmal nichts miteinander zu tun zu haben. Doch ist das wirklich so? Lasst euch überraschen und lest den Krimi einfach selbst. Die Ermittler müssen in verschiedene Richtungen ermitteln und die Komplexität der Fälle stellt sie vor so manche Herausforderung. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint und auch die Leserschaft begibt sich auf so manchen Holzweg, um dann das Ruder wieder herumzureißen.  Mich konnte der Krimi abholen und überzeugen, da er in einem recht düsteren Klima handelt und nicht die heile Urlaubswelt am Bodden zeigt. Der Fall war sehr komplex aufgebaut und obwohl ich schnell Verdachtsmomente hatte, wurde ich immer wieder von den Wendungen überrascht und musste umdenken, ohne der Lösung näher zu kommen. Genau dies macht einen Krimi spannend für mich. Auch die Charaktere konnten mich überzeugen, da ich an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben konnte, obwohl sie landläufig nicht unbedingt als Sympathieträger gelten würden. Toll gemacht. Mir hat dieser Krimi spannende und interessant Lesestunden geschenkt und ich empfehle ihn gerne weiter.Für mich war dies der erste Krimi von diesem Autor, doch bestimmt nicht der Letzte, da ich die Vorgängerbände auch noch lesen werde.

Ich bin gut ins Buch gestartet und fand schnell in die Handlung.Ich komme selbst aus Greifswald und hatte daher die Handlungsorte bildlich vor Augen. Da Greifswald meine Heimat ist, war hier die Kaufentscheidung auch schnell gefallen. Ich weiß, es muss entsprechend geschrieben werden, die Handlung kann nicht künstlich durch unwichtige Gespräche oder Vorkommnisse verlängert werden, aber tatsächlich war es für mich verwirrend, wie schnell teilweise die Strecken fußläufig erreicht wurden. Das wird niemanden stören, der die Stadt nicht oder nicht gut genug kennt! Blöder Punkt hier in meiner Rezension, aber tatsächlich störte es meinen Lesefluss. Das ist aber nicht das, was hauptsächlich meine Bewertung einfließt.Ich fand die Idee der Geschichte gut gewählt und auch passend zu unserer (wie schrieb der Autor?) verschlafenen Region. Ich mag mir gut vorstellen, dass sich zumindest der erste Teil des Buches so hier abspielen könnte.Leider war das Buch für mich nicht so richtig rund. Am Ende blieb für mich der berühmte Moment -"Was? Das kann ja gar nicht wahr sein!"- aus. Der Beginn war gut, aber dann driftete es für mich ab. Die Charaktere waren größtenteils Schall und Rauch. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausarbeitung gewünscht. Etwas mehr Ecken und Kanten, an denen ich mich als Leserin besser festhalten kann. Mehr Wiedererkennungswert, mehr sympathische Momente.Ich würde gerne nochmal einen Krimi lesen, der hier in Greifswald spielt. Und gerne möchte ich die Charaktere etwas besser kennenlernen.