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Produktbild: Empusion | Olga Tokarczuk
Produktbild: Empusion | Olga Tokarczuk

Empusion

Eine naturheilkundliche Schauergeschichte

(32 Bewertungen)15
260 Lesepunkte
Buch (gebunden)
26,00 €inkl. Mwst.
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September 1913, Görbersdorf in Niederschlesien. Inmitten von Bergen steht seit einem halben Jahrhundert das erste Sanatorium für Lungenkrankheiten. Mieczyslaw Wojnicz, Ingenieurstudent aus Lemberg, hofft, dass eine neuartige Behandlung und die kristallklare Luft des Kurorts seine Krankheit aufhalten, wenn nicht gar heilen werden. Die Diagnose allerdings gibt nur wenig Anlass zur Hoffnung: Schwindsucht. Mieczyslaw steigt in einem Gästehaus für Männer ab. Kranke aus ganz Europa versammeln sich dort, und wie auf Thomas Manns Zauberberg diskutieren und philosophieren sie unermüdlich miteinander - mit Vorliebe bei einem Gläschen Likör mit dem klingenden Namen »Schwärmerei«. Drängende Fragen treiben die Herren um: Wird es Krieg geben in Europa? Welche Staatsform ist die beste? Aber auch vermeintlich weniger drängende: Ob Dämonen existieren zum Beispiel oder ob man einem Text anmerkt, wer ihn verfasst hat - eine Frau oder ein Mann? Und mit der »Frauenfrage« befasst sich diese Herrenriege besonders gern. Auch bietet die kleine Welt von Görbersdorf reichlich Gesprächsstoff: Am Tag nach Mieczyslaws Ankunft hat die Frau des Pensionswirts Selbstmord begangen. Überhaupt komme es häufig zu mysteriösen Todesfällen in den Bergen ringsum, heißt es. Was Mieczyslaw nicht weiß: Dunkle Mächte haben es auch auf ihn abgesehen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
20. April 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1
Seitenanzahl
384
Autor/Autorin
Olga Tokarczuk
Übersetzung
Lothar Quinkenstein, Lisa Palmes
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
polnisch
Produktart
gebunden
Gewicht
530 g
Größe (L/B/H)
211/135/35 mm
ISBN
9783311100447

Portrait

Olga Tokarczuk

Olga Tokarczuk, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau. Ihr Werk (bislang neun Romane und drei Erzählbände) wurde in 37 Sprachen übersetzt. 2019 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Für Die Jakobsbücher, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 (zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn) mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, geehrt und 2018 mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis. Im selben Jahr gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für Unrast. Zum Schreiben zieht Olga Tokarczuk sich in ein abgeschiedenes Berghäuschen an der polnisch-tschechischen Grenze zurück.

Pressestimmen

»Empusion dreht sich um die großen Identitätsthemen unserer Zeit, um toxische Männlichkeit, Mansplaining und Genderfluidität, und man könnte ihn für einen Zeitgeistroman halten, würde er nicht, wie bei Tokarczuk üblich, so wunderbar altmodisch daherkommen. « Benedikt Herber / Die ZEIT

»Empusion ist also eine Lektion im Erkennen der Vielfalt der Welt und der Komplexität der menschlichen Natur. « Marta Kijowska / Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die Handlung in Empusion entwickelt sich langsam, sinnlich. Wie die Frauen schleicht auch der Grusel diskret durch Hausflure und Kapitel. « Susanne Romanowski / Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Hochambitionierte Konversation, heimliche Laster, Grammophon-Nadeln, Vorkriegszeit, Entsorgung der Toten, alles vorhanden. « Lothar Müller / Süddeutsche Zeitung

»Mitreißend und großartig [geschrieben]. « Lea Susemichel / an. schläge das feministische Magazin

»Empusion ist [. . .] ein gewitztes, sprachlich fein austariertes Verwirrspiel mit vermeintlichen Gewissheiten, geheimnisvollen Andeutungen und tradierten Geschlechterrollen. « Angela Delonge / Aachener Zeitung

»Es ist ein fantastisch geschriebener Grusel [. . .] mit
großartig hanebüchen Dialogen über das krude Frauenbild angeblich kluger
Männer - und einer sehr modernen Auflösung. « Stephan Bartels / Brigitte

»Einmal mehr zeigt Olga Tokarczuk ihr überragendes literarisches Können und ihre besondere Sicht auf Mensch und Welt. « Ilma Rakusa / Neue Zürcher Zeitung

»Tokarczuk erzählt eine bis zuletzt spannende, furios ineinandergesteckte Geschichte. « Michael Wurmitzer / Der Standard

»Tokarczuk
hat ihr Satyrspiel als augenzwinkernden Kommentar auf Thomas Manns
Vorgängerroman angelegt. Den notorischen Frauenhassern der vorletzten
Jahrhundertwende, die sie allesamt zitiert, dreht sie in Empusion genüsslich eine lange, überaus fein geformte Nase. « Roland Pohl / Der Standard

»Das ist das Großartige an [Empusion]: Es erweitert unseren Horizont. « Tomas Gärtner / Dresdner Neue Nachrichten

»Olga
Tokarczuk kann uns [das] Unfassbare auf äußerst spannende Weise dennoch
so präzise beschreiben, dass wir es erleben darin besteht ihre
außergewöhnlich literarische Gabe. « Tomas Gärtner / Dresdner Neue Nachrichten

»Ein packendes und verstörendes Meisterwerk! « Christoph Kuhn / Journal21

»Ihre Sprach- und Erfindungskraft ist phänomenal [. . .]. « Jürgen Kanold / Südwest Presse

»Riesenkompliment an das Übersetzerduo Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein. « Jürgen Kanold / Südwest Presse

»Endlich! Endlich hat eine Frau dieses Buch geschrieben. « Nina Süßmilch / Onlinemagazin Sounds & Books

»Tokarczuk leistet sich das Vergnügen, den Herren den ganzen Katalog
abendländischer Misogynie in den Mund zu legen, von Platon bis Sartre. « Sigrid Löffler / Welt am Sonntag

»Tokarczuks feministische Lesart ist spannend, verblüffend und sehr modern. « Oliver Kube / Bild am Sonntag

»Literarisch brillant. « Tim Felchlin / SRF2

»Empusion ist ein mit allen möglichen Genres spielender Roman, brillant geschrieben und brillant von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein übersetzt [. . .] und ist sowohl Verbeugung wie Abkehr, Weiter- und überschreibung des Zauberbergs, und eine feministische Antwort auf die Misogynie der Heroen, deren Schultern literarisch dennoch tragen. « Ulrich Rüdenauer / SWR2

»Das alles ist wahnsinnig toll, wahnsinnig komisch, wahnsinnig gut geschrieben und am Ende gibt es sowas wie ein Plädoyer für das Non-Binäre. « Sandra Kegel / 3sat Buchzeit Leipziger Buchmesse

»In Empusion ist das geniale, dass die Frauen permanent anwesend sind, obwohl sie abwesend sind. « Meike Stein / Literaturstau Podcast

»Mit ihrer feministischen Version des Zauberbergs hat sie selbst ein weiteres Werk geschaffen, das zukünftigen Schriftstellerinnen ein starkes Vorbild sein kann, sich nicht von anderen begrenzen zu lassen. « Jan Ehlert / NDR

»Tokarczuk kombiniert in Empusion [. . .] mystische Elemente mit historischer Realität. Auf beeindruckende Weise lässt [sie] den frauenfeindlichen und rassistischen Zeitgeist der damaligen Zeit wieder aufleben. « NDR

»[Tokarczuk] ist eine [. . .] Erzählerin und eine Stilistin, deren Schreiben über der Zeit zu schweben scheint. [. . .] Die Abhandlung des (intellektuellen) Frauenhasses liest sich so erschreckend wie skurril und unterhaltsam. [. . .] Tokarczuk erzählt ein herrliches Schauermärchen [. . .]. « Michael Schleicher / Merkur

»Dieser Roman ist magisch, vielfa ltig, da monisch und komplex. Ra tselhaft, Formgrenzen u berschreitend. Genauso geheimnisvoll wie die pluralistischen Wir-Erza hlgeisterstimmen. Mal tauchen sie im Zimmer, mal in [. . .] Gegensta nden oder auch in vergessenen Gedanken auf. Olga Tokarczuk hat eben verdammt viel Fantasie. « Carsten Wist / Antenne Brandenburg

»Tokarczuk kombiniert in Empusion wieder einmal mystische Elemente mit historischer Realität. Auf beeindruckende Weise lässt Tokarczuk den frauenfeindlichen und rassistischen Geist der damaligen Zeit wieder aufleben. « NDR Kultur

Bewertungen

Durchschnitt
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32 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
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LovelyBooks-BewertungVon irmakvakifli am 21.08.2025
Atmosphärisch stark, stilistisch eigen ¿ doch trotz Tiefe fehlt der erzählerische Sog. Eine Hommage, die nicht ganz trägt. Empusion war mein erster Roman von Olga Tokarczuk nach der Verleihung des Literaturnobelpreises - und ich gestehe, dass meine Erwartungen vielleicht zu hoch angesetzt waren.Tokarczuk bleibt auch hier unverkennbar: ihre Stimme ist eigen, ihre Sprache kunstvoll, die Atmosphäre dicht und klug konstruiert. Und dennoch hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass sich diese erzählerische Dichte nicht in eine entsprechende emotionale oder gedankliche Wucht auflöst.Der Roman spielt im Jahr 1913, in einem Sanatorium, das in seiner abgeschlossenen, fast klaustrophobischen Welt eine Mischung aus Theaterkulisse und Denkraum bietet. Dabei musste ich unweigerlich an Dürrenmatts Die Physiker denken - auch dort eine Art Kammerspiel mit philosophischem Unterbau und verstörender Grundspannung.Gleichzeitig erinnerte mich Empusion durch seine skurrilen Figuren und leicht absurde Atmosphäre an moderne Filme/Serien wie Grand Budapest Hotel oder Nine Perfect Strangers. Nur dass hier die Pointierung fehlt.Die Dialoge zwischen den Figuren, die Reflexionen über Philosophie, Krankheit, Geschlecht und Gesellschaft - all das hat Potenzial, doch es bleibt oft andeutungsweise, ohne erzählerische Zuspitzung. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Geschichte an bestimmten Stellen traut, radikaler zu sein, klarer eine Linie zu verfolgen oder mehr erzählerische Bewegung zu entwickeln.Trotzdem - und das muss betont werden - hebt sich Tokarczuks Roman durch Stil und Anspruch deutlich vom literarischen Mainstream ab. Er wirkt wie eine Hommage an große literarische und intellektuelle Traditionen. Vielleicht ist Empusion genau das: eine kluge, aber kühle Referenzarbeit.Ein Buch für Leserinnen und Leser, die Sprache und Atmosphäre mehr schätzen als Plot und Spannung.
LovelyBooks-BewertungVon walli007 am 25.04.2025
Mit seiner Lungenerkrankung braucht Mieczyslaw Wojnicz nach Niederschlesien. Im Jahr 1913 sind in dem Sanatorium in Görbersdorf schon etliche Kranke untergebracht. Wojnicz will sich zunächst einmal orientieren. Es gilt eine erste Untersuchung durchzustehen und mit der Behandlung, die hauptsächlich aus reichlich gutem Essen und viel Ruhe besteht, zu beginnen. Ein wenig fremdelt Wojnicz und doch ergeben sich recht bald erste Gespräche und auch kleinere Aktivitäten sind erlaubt. Schwer wird es für die kleine Patientengemeinschaft, wenn einer der ihren es nicht schafft. Unheimlich wird es sogar als die Pensionswirtin überraschen Selbstmord begeht.Vielleicht ist Schlesien nicht ganz so hipp wie die Schweiz. Doch auch hier bieten die Berge gute Luft und viel Erholung. Genau der richtige Ort also, um eine Lungenschwäche zu kurieren oder zumindest so viele angenehme Tage zu verbringen wie die Krankheit erlaubt. Glücklicherweise erscheint Wojniczs Erkrankung nicht so schwerwiegend zu sein. Sie schränkt aber doch ein. Als angehender Ingenieur muss Wojnicz seine Gesundheit wiedererlangen und nach Lemberg zurückkehren. Bis dahin engagiert Wojnicz in seine Genesung und macht sich Gedanken über die manchmal etwas seltsamen Gespräche und Ereignisse im Sanatorium. Die Beschreibung dieses Romans macht wirklich neugierig. Wie würde sich eine Art Zauberberg in einer ähnlichen, aber doch ganz anderen Gegend darstellen. Dann kommt noch ein leicht mysteriöser Touch hinzu. Und wie eine Nobelpreisträgerin sich dem Thema nähert, ist auch interessant. Nur manchmal ist es mit renommierten Preisträgerin und Preisträgerinnen so, dass ihre Bücher manchmal ein wenig schwer zu durchschauen sind. Und so erweckt dieser Roman auch hin und wieder den Eindruck, dass er etwas ziellos hin und her mäandert. Weder das Mystische wird zu einer richtig klaren Handlung, noch die Politik kommt richtig zur Sprache. Das regt zwar dazu an, selbst nachzudenken, aber man hätte sich doch etwas anderes gewünscht. Nichtsdestotrotz gibt es fesselnde Szenen und unerwartete Entdeckungen.