Von Hochverrätern und Galgenbäumen

Dass Hochverrat und ein Galgen nah beieinander liegen, erscheint logisch. Normalerweise. Denn der Protagonist Luic flieht und gibt (fast) alles, um sich einen neuen Galgen oder Pranger zu suchen, in den er seinen Kopf stecken kann.Humorig, schmutzig, teils frivol und einfach großartig zu lesen. So würde ich das Buch im Groben umreißen. Mir zumindest hat die Story sehr gut gefallen. Die Sprüche sind flapsig, nehmen kaum ein Blatt vor den Mund und erscheinen herrlich authentisch und passend zur Welt.Alleine das Königspaar von Andoulous ist es wert, dieses Buch zu lesen, wobei ich in einem Land, das von derart skurrilen Herrschern geführt wird, vermutlich selbst nicht leben wollen würde. So versinken diese zwischen ihrer eigenen fragwürdigen Ehe, den Verflechtungen von Handelsbeziehungen zu miteinander im Krieg liegenden Staaten und der Lektüre und Aufführung anrüchiger Stücke. Die beiden waren ohne Frage meine liebsten Charaktere, weil sie sich selbst nahezu jeglicher royaler Würde beraubt haben.Stilistisch gibt es nichts zu beanstanden. Ein wundervoll flüssiger Text, mit durchaus interessanten sprachlichen Schöpfungen und Begrifflichkeiten, der es mir leicht gemacht hat, immer am Ball zu bleiben und der Story zu folgen.Ich bin gespannt auf die Eskapaden im zweiten Buch und kann euch dieses Werk nur ans Herz legen.

Einfach phänomenal