Rebekka Gablé, Deutschlands Queen of History, meldet sich mit Rabenthron zurück. Diesmal sind nicht die Waringhams im Mittelpunkt sondern sie kehrt noch einmal nach Helmsby zurück, dass vor allem aus "Das zweite Königreich" bestens bekannt ist.
Wir befinden uns historisch in den Anfängen der englischen Monarchie. Damals war das ja noch ein ewiger Kampf, ein ewiges Hin und Her. Trotz dem Gesetz der Erbfolge kam immer wieder mal etwas dazwischen, vor allem, wenn die Könige jung starben und mehrer Söhne von verschiedenen Frauen hatten. Diese Machtkämpfe um die Krone können wir rund 30 Jahre begleiten. An der Seite der Kronprinzen und auch dänischen Eroberer immer ein Helmsby. Zuerst vor allem Aelfric, später auch sein Sohn Penda.
Der Mix ist altbekannt, den Gablé anrührt. Die geschichtlichen Fakten über die englischen Herrscher sind verwoben mit der fiktiven einer Familie des mittleren Adels. Da wird geliebt und gehaßt, gekämpft und gestorben. Die Autorin ist routiniert und was die geschichtlichen Fakten betrifft, reicht ihr keiner das Wasser. Gefühlsmäßig konnte mich diesmal die Geschichte nicht immer abholen. Das lag wahrscheinlich daran, dass die Geschichte um die Helmsbys teilweise etwas dünn war. Und ein wenig störte ich mich diesmal auch daran, dass die Autorin oftmals bestimmte Beschreibungen und Ausdrücke verwendete, die ich schon von ihr kannte. Vor allem, wenn es um die Frauen ging, dann waren mir die doch irgendwie bekannt. Diese bestürtzend grünen Augen. Und der junge William, der im Folgeband ja die Hauptrolle als Eroberer inne haben wird, der spricht mit 8 Jahren schon wie ein viel älterer Mann. Das fand ich etwas aufgesetzt. Ich denke, einfach weil ich weiß, dass Rebekka es noch feiner kann, dass ich hier ein bisserl was in der B-Note abziehe. Aber in der A-Note war es natürlich wieder ein Genuss.