DER STILLE FREUND
Ferdinand von Schirach
ET: 27.8.25
In vierzehn Geschichten bleibt sich Ferdinand von Schirach treu. Er schreibt über Moral, Schuld, Rache und Gerechtigkeit aber auch über menschliche Existenz und Vergänglichkeit.
Wir begegnen Menschen, die einst mitten im Leben standen, Berühmten ebenso wie Stillen, vielleicht auch einem Freund des Autors. Jede Geschichte ist anders: Manche haben mich sofort berührt, andere weniger. Eine erschien mir bizarr, andere wiederum faszinierend und tiefgründig. Doch immer gelingt es von Schirach mit seinem präzisen, minimalistischen Stil, Begegnungen so zu schildern, dass sie nachhallen ohne zu urteilen. Er verbindet, wie so oft, Realität und Fiktion auf meisterhafte Weise.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die vielen bedeutenden Persönlichkeiten etwas zu präsent waren, und besonders die zweite Geschichte war mir fast zu intellektuell. Dafür gab es aber viele Dialoge und Szenen, die ich unglaublich schön fand. Und ich liebe es, wenn von Schirach plötzlich die Richtung ändert und ein Ende völlig unerwartet kommt.
Lasst euch entführen nach Afrika, an die Côte dAzur oder nach Berlin und begegnet seinen Freunden.
Bildet euch selbst eine Meinung.
Fazit:
Ein weiterer von Schirach mit großen Themen, klugen Gedanken und feinen Zwischentönen.
Ich habe ihn sehr gerne gelesen.
4/5