Wild Reverence ist ein Prequel zu Divine Rivals und erzählt die Vorgeschichte zu den Romanen. Der Roman funktioniert gut als eigenständige Geschichte, erweitert aber zugleich die Welt von Divine Rivals durch zusätzliche Hintergründe zur Mythologie und zum Weltaufbau.
In Wild Reverence begegnet die Göttin Matilda dem Sterblichen Vincent, und zwischen ihnen entsteht eine verbotene, intensive Liebe. Matilda muss sich zwischen göttlichen Pflichten und persönlichen Wünschen behaupten, während Vincent seinen Platz in einer Welt voller Machtspiele und Geheimnisse sucht. Ihre Beziehung wird auf die Probe gestellt von Intrigen, göttlichen Regeln und der Frage, ob Liebe wirklich alle Grenzen überwinden kann.
Die Geschichte lebt von der glaubwürdigen Zerrissenheit der Protagonisten. Matilda bleibt eher distanziert, zeigt durch ihre Zurückhaltung aber auch ihre Verletzlichkeit. Vincent dagegen stiehlt nahezu jede Szene. Seine stille Verletzlichkeit, unerschütterliche Hingabe und ehrliche Sehnsucht machen ihn zum emotionalen Anker des Buches. Besonders eindrucksvoll sind vor allem auch die Briefe zwischen den beiden, sie sind voller Hoffnung, Angst und dieser stillen Sehnsucht, die zwischen den Zeilen brennt. Auch das Worldbuilding überzeugt. Die mythologische Welt ist dicht, atmosphärisch und stimmungsvoll ausgearbeitet. Die Handlung verläuft eher ruhig, wodurch Gefühle und innere Konflikte stärker in den Vordergrund treten. Eine Geschichte, in der Liebe langsam wächst, jedes Wort Gewicht hat und das Schicksal eine zentrale Rolle spielt.
Eine gefühlvolle, atmosphärische Romantasy mit intensiven Emotionen, ruhiger Handlung und einer Liebe, die groß, verletzlich und tragisch-schön ist.