Lyra soll als erste Championesse von Hades überhaupt auch am Crucible teilnehmen, einem Wettstreit, den die Götter alle hundert Jahre ausführen, um zu bestimmen, wer ihr:e König:in wird. Also versucht Lyra möglichst viele von den zwölf Prüfungen der Götter zu gewinnen und natürlich am Leben zu bleiben. Und wenn die Götter mitmischen, ist beides nicht ganz so einfach. In diesem Rahmen zeigt Hades auch, wie gut er das Biegen von Regeln beherrscht, um seiner Championesse zu helfen, ohne sich zu sehr einzumischen. Währenddessen merkt Lyra, dass der König der Unterwelt doch gar nicht so schrecklich ist, wie alle meinen, kämpft aber mit sich selbst und ihrem Fluch. Ich war mir am Anfang (und ganz ehrlich, bin es auch immer noch) gar nicht so sicher, ob Lyra wirklich verflucht ist oder es nur so wahrnimmt und sich unterbewusst von anderen Leuten distanziert. Als Protagonistin funktioniert sie für mich ziemlich gut, sie hat eine große Klappe, ihren eigenen Kopf und scheut sich auch nicht davor, Göttern die Meinung zu geigen. Auch wenn sie der Meinung ist, dass es aufgrund des Fluchs unmöglich ist, schafft sie es, genug Leute von ihrer Art zu überzeugen, Allianzen zu schließen und bei den anderen Champions, besonders Zai, und Hades' Begleitern Freunde zu finden.Im Laufe der Story sammelt sie auch immer mehr Selbstbewusstsein und glänzt vor allem durch ihre Intelligenz, was Lyra für mich zu einer fantastischen Protagonistin macht. Auch die Tatsache, dass sie nicht vor den anderen Göttern zurückschreckt, gefällt mir sehr gut. Als Fan von griechischer Mythologie gefällt mir das Setting ebenfalls sehr gut und der Schreibstil war ziemlich angenehm. Allerdings ist die ganze Sache rund um den Fluch etwas verwirrend, wie oben angesprochen, bin ich immer noch unsicher, ob er existiert oder so in der Art existiert, wie es erklärt wird. Das ist auch der größte Kritikpunkt: Wenn dieser Fluch existiert, hätte ich mir gewünscht, dass man ihn irgendwie anders zeigt, denn für mich fühlt es sich so an, als wären die Aussagen von Lyra der einzige "Nachweis". Ein weiterer Kritikpunkt sind meiner Meinung nach die Götter, denn deren Verhalten Lyra gegenüber finde ich teilweise echt unfair, sie hat sich als Championesse diese Situation ja auch nicht ausgesucht. Als erfrischende Abwechslung neben Hades fungiert auch Aphrodite, die sich scheinbar eher weniger in die Machtkämpfe ihrer Geschwister einmischt. Als Gegenspieler zu Hades fungiert Donnergott Zeus, der amtierende König der Götter und als Gegenstück zu Lyra fungiert Dex, der Champion von Athene und diese interpersonellen Konflikte funktionieren für mich ebenfalls ziemlich gut.Mittlerweile ist der zweite Band angekündigt, ich kann die Zeit bis Oktober gar nicht abwarten. Nach dem Cliffhanger und der guten Story MUSS ich unbedingt weiterlesen und empfehle das Buch ausdrücklich weiter!