Ach, wie gerne höre ich den Wiener Schmäh! Dieser Dialekt ist so eigen, dass er fast schon eine eigene Sprache ist. All diese Wörter, die es nur dort gibt! Ist es nicht faszinierend, dass Bücher Dich sofort in eine Welt mitnehmen können und nach einer Seite bist Du mittendrin und fühlst Dich, als erwachtest Du in einer Filmkulisse? Du stehst in den Wiener Gassen in den 1920er-Jahren, um Dich herum Automobile, Kopfsteinpflaster, die Damen und Herren der feinen Gesellschaft.
Da erscheint auch schon die Heldin, Philomena Freud, 14 Jahre alt, Schuhputzerin vor der Praxis des berühmten Psychotherapeuten. Als der Tochter ihrer Gönnerin ein Mord untergeschoben wird, macht Philomena es sich zur Aufgabe, das Gegenteil zu beweisen. Sie wird zur mutigen Detektivin zwischen Machtspielen, Geheimnissen und den Gesellschaftsschichten.
«Frag Philomena Freud» ist ein Krimi an einem historischen Schauplatz, der alles mitbringt, was eine spannende Geschichte braucht. Eine Protagonistin am Rande der Gesellschaft, die unerschrockene Alsergrundbande, einen gutmütigen Wachtmeister, Intrigen, eine falsche Fährte, einen Hund als treuen Gefährten, der eine wichtige Rolle spielt, brenzlige Situationen und natürlich Freunde, die für dich durchs Feuer gehen. Das ist Cosy Crime von Feinsten! Ohne Anspruch auf kriminalistische Genauigkeit und genau passend für die Altersgruppe. Literarisch hochwertig und sehr unterhaltsam.
Ich hab Philomena Freud gerne gelesen und kann mir gut vorstellen, dass sie weitere Fälle im Wien des letzten Jahrhunderts lösen wird, immer leicht zu lesen aber dennoch mit viel Tiefgang. Ein tolles Buch mit wunderbar illustriertem Cover für die ganze Familie.