Katharina will die Geschichtswissenschaften revolutionieren und den Frauen mehr Sichtbarkeit schenken. Aus der Not heraus entscheidet sie, sich auf Kochbücher zu fokussieren. Und während sie im Hörsaal Aufsehen erregt, findet sie eine Rezeptsammlung von ihrer Mutter, die viele Fragen aufwirft.
Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben: aus Sicht von Katharina, die sich im Wien der 70er Jahre behauptet und ihrer Mutter Jule, die in Schlesien in den 40ern das Richtige tun will. Beide haben unterschiedliche Herangehensweisen und Anforderungen an das Leben, aber was sie gemeinsam haben, ist dass sie ihren Weg gehen. In beiden Fällen ist er steinig und erfordert Mut und Kraft. Der Zusammenhalt der Frauen in der jeweiligen Geschichte hat mich emotional werden lassen, gerade bei Katharina, wo es nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich war, dass sie Unterstützung hatte. Und Jule musste sich den Pakt hart erarbeiten, aber sie hat nach Entdeckung der menschenunwürdigen Behandlung der Zwangsarbeiterinnen alles getan, um ihnen zu zeigen, dass sie gesehen werden. Eine tragische aber auch heilende Geschichte, wenn man bedenkt, dass die Entdeckung des Rezeptbuchs dazu geführt hat, dass eine Familiengeschichte ans Licht gekommen ist und Vergebung gefunden werden konnte!