3-4 Sterne
Das Buch handelt von Seraphina und Nico, die beide ihr Schicksal während einer landesweiten Seuche bestreiten müssen. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte sind ein altes Schloss und seine Umgebung.
Das Setting ist dabei mittelalterlich anmutend. Im Nachwort erläutert die Autorin, dass sie bei diesem Buch sehr inspiriert war von Edgar Allen Poe. Mit diesem Wissen liest sich das Buch auch gleich ganz anders, denn der Erzählstil ist auch irgendwie passend zu einer altertümlichen Geschichte. Der Plot ist recht simpel, aber die Stimmung im Schloss und außerhalb der Schlossmauern wird gut aufgebaut.
Man folgt im Wechsel der Perspektive von Seraphina und Nico. Seraphina ist im Schloss, Nico lebt außerhalb, sodass beide die Seuche gänzlich unterschiedlich wahrnehmen. Im Laufe des Buches kreuzen sich ihre Wege und beide haben Geheimnisse. Dadurch baut sich Spannung auf, auch wenn an sich nicht viel passiert.
Etwas unpassend und seltsam fand ich, dass die Autorin in diesem Fantasy-Gothic Setting bei allem (Länder, Städte, Seuche) auf Fiktion setzt, aber dann eine (und wirklich nur eine) reale Religion einbaut. Auch dies wird im Nachwort erwähnt und erfüllt natürlich einen gesellschaftskritischen Zweck, passt jedoch für mein Empfinden nicht wirklich gut in die Geschichte.
Die Charaktere sind gut umschrieben, man kann sich ein Miteinander der Figuren gut vorstellen. Nach und nach lernt man die Protagonisten besser kennen und freut sich auf das Aufeinandertreffen.
Alles in allem eine entspannte Lektüre mit paar Schwächen, die ein strengeres Lektorat eventuell hätte ausbessern können. Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht!