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Umlaufbahnen

Roman | Booker Prize 2024 | 'Was für ein himmlischer Roman!' Adam Soboczynski, Die Zeit

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Ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2024: Sechs Astronauten und Astronautinnen aus unterschiedlichen Nationen umkreisen in einer Raumstation die Erde. Sechzehnmal an einem Tag. Sechzehnmal sehen sie die Sonne auf- und wieder untergehen. Was passiert, wenn man seine Heimat nur aus weiter Ferne durch ein kleines Fenster sieht? Wie verändern sich Denken und Fühlen?


Von oben betrachtet sieht die Welt gleich ganz anders aus

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2025 in der Kategorie Übersetzung

Sechs Astronauten schweben in einer Raumstation durchs All. Den Planeten Erde umkreisen sie in 90 Minuten, sechzehnmal in 24 Stunden. Die zwei Frauen und vier Männer aus ganz unterschiedlichen Nationen arbeiten, essen und schlafen auf engstem Raum - und doch ist alles losgelöst vom Alltag, Schwerkraft und Zeitempfinden sind außer Kraft gesetzt. Was passiert, wenn man seine Heimat nur aus weiter Ferne durch ein kleines Fenster sieht? Wie verändern sich Denken und Fühlen? In dem Zeitraum von nur einem Tag, während die Sonne sechzehnmal auf- und untergeht, betrachtet dieser ungewöhnliche, kraftvoll poetische Roman die großen und kleinen Fragen der Menschheit und bringt uns der Schönheit des Universums ganz nahe.

»Ich wusste nicht, wie sehr mir dieses Buch gefehlt hat, bis ich es gelesen habe. Dieser Roman lässt die schönsten Tränen fließen. « Ruth-Maria Thomas

Ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2024 und Hawthornden Prize for Literature 2024, nominiert für den Orwell Prize for Political Fiction 2024 sowie den Ursula K. Le Guin Prize 2024

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. November 2024
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman | Booker Prize 2024 | 'Was für ein himmlischer Roman!' Adam Soboczynski, Die Zeit. Originaltitel: Orbital. 12. Auflage.
Auflage
12. Auflage
Seitenanzahl
224
Autor/Autorin
Samantha Harvey
Übersetzung
Julia Wolf
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
304 g
Größe (L/B/H)
191/119/27 mm
ISBN
9783423284233

Portrait

Samantha Harvey

Samantha Harvey, 1975 geboren, ist eine britische Schriftstellerin von mehreren Romanen und einem Memoir. Ihr literarisches Werk erhielt hymnische Besprechungen und wurde für viele renommierte Preise nominiert, u. a. den Man Booker Prize und den Women s Prize for Fiction. Sie lebt in Bath und unterrichtet dort Kreatives Schreiben. Umlaufbahnen , ihr fünfter Roman, wurde für mehrere Preise nominiert und mit dem Booker Prize 2024 ausgezeichnet.

Pressestimmen

Umlaufbahnen ist ein kosmisches Ereignis. Sandra Kegel, FAZ

Samantha Harvey hat einen staunenswerten, brillanten und mutigen Roman geschrieben, der mit spielerischer Leichtigkeit davon Zeugnis ablegt, was die Uraufgabe von Literatur ist: sich fremde Sphären anzueignen und an diesem Akt der Imagination teilhaben zu lassen. Rainer Moritz, NZZ

Harvey besitzt ein genaues Gespür für Rhythmus und Fluss, und so entwickelt der Text von Beginn an eine soghafte Wirkung, dreht sich wie ein kreiselndes Unwetter, von dem man sich gern fortreißen lässt. Yannic Walter, taz am Wochenende

Was für ein himmlischer Roman! ( ) Von seltener Eleganz und sprachlicher Schönheit. ( ) Dieser so schutzlose Planet in diesem Roman ist jedenfalls ein Kunstwerk, und Samantha Harvey ist eine große Landschaftsmalerin. Adam Soboczynski, Die Zeit

Ein poetischer Appell zur Rettung unseres Planeten, ganz ohne Kitsch und Zeigefinger. SRF-Bestenliste

In einer Raumstation mit sechs Protagonist:innen 24 Stunden lang die Erde umrunden der faszinierende Blick aus dem All dieses ausgezeichneten Romans gewinnt durch die feinfühlige, stimmige und poetische Übersetzung von Julia Wolf. In einer schwerelos wirkenden klaren Sprache, frei von Pathos und Kitsch führt sie beeindruckend durch Zeit und Raum. Jury, Preis der Leipziger Buchmesse

Ein grandioser Roman über einen Tag auf der internationalen Raumstation. Rolling Stone

Elegant und poetisch blickt Samantha Harvey nach innen und außen, ins All, auf die Erde, in die Herzen ihrer schwebenden Figuren. Kostbar. Günter Keil, Playboy

Samantha Harvey macht aus dem Astronautendasein große Literatur. Viola Schenz, Cicero

Eine literarische Sensation. Hörzu

So kann man ab der ersten Seite dieses dichten, klugen, dabei federleichten, einfach schönen Texts verstehen, warum er so einen großen Preis gewann und alle Kritiker jubeln. Sabine Rohlf, Berliner Zeitung

Mit Umlaufbahnen hat Harvey uns ein unglaubliches Geschenk gemacht: ein Buch, in dem alle etwas finden werden, das in einem nachhallt wenn die 224 Seiten längst ausgelesen sind. Denn Harvey schafft etwas Magisches: Sätze schwerelos werden zu lassen. Sie erscheinen leicht, obwohl sie das nie sind. Enrico Ippolito, Der Spiegel

Die schwebende Prosa dieses Romans erzeugt ein Gefühl von Zugehörigkeit, wo eigentlich kein Zusammenhalt ist. Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Eine fast unheimliche Stille und gleichzeitig unbändige Kraft durchströmen diesen brillanten Roman. Bernd Melichar, Kleine Zeitung

Dieser brillante Roman ist gleichzeitig von Stille und einer dröhnenden Kraft durchzogen. Peter Helling, NDR Kultur, Neue Bücher

Man steht mit offenem Mund vor dem blauen Wunder, das dieses Buch zu fassen versucht. Michael Wurmitzer, Der Standard

Ein phänomenal kluger Roman: poetisch, auf subtile Weise politisch und sehr zurecht ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2024. Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, Buchkritik

'Umlaufbahnen' ist ein literarisches Wagnis. Und ein Roman, der nicht politisch daherkommen muss, um in Zeiten der Klimakrise politisch gelesen zu werden. Beate Meierfrankenfeld, Bayern 2

'Umlaufbahnen' ist ein schmales und zugleich ganz großes Buch. Und trotz aller Herausforderungen letztlich eine Liebeserklärung an dasMenschsein. Barbara Beer, Kurier am Sonntag

Harvey führt uns vor, wie sich unser Planet als Ganzes und im Detail von obenbeschreiben lässt, und das (. . .) mit einer zügellosen poetischen Kraft und einem biblischen Metaphernreichtum, ohne dabei in die Klischee- oder gar Kitschfalle zu treten. Erwin Uhrmann, Die Presse

`Umlaufbahnen` verströmt eine feierliche Heiterkeit. Christian Bos, Kölner Stadt-Anzeiger

Besprechung vom 30.11.2024

Völlig losgelöst von der Erde

Samantha Harveys poetische Weltraum-Pastorale als Roman zum Anthropozän: "Umlaufbahnen" ist ein kosmisches Ereignis.

Von Sandra Kegel

Von Sandra Kegel

Apollo 8 sollte nicht auf dem Mond landen, das geschah erstmals ein halbes Jahr später am 21. Juli 1969. Doch Frank Borman, William Anders und James Lovell drangen weiter ins All vor als je ein Mensch zuvor. Zehnmal umkreisten sie den Mond - und schossen an Heiligabend 1968 ein Foto, das die Welt verändern sollte: im Vordergrund der kahle graue Mond, im Hintergrund die aufgehende blau-weiße Erde. Auf Youtube ist in Tondokumenten zu hören, wie die Astronauten, die gerade noch über einen Mondkrater rätselten, bei einer Drehung des Raumschiffs das Unerwartete erlebten: Durch ein Fenster war plötzlich die aufgehende Erde zu sehen. "Oh mein Gott! Seht euch das an!", rief Anders verblüfft.

Dieser erste Weltraumblick auf die Erde, "Earthrise" genannt, gilt heute als eines der einflussreichsten Bilder aller Zeiten, es trug maßgeblich zur Entstehung der Umweltbewegung bei. Samantha Harvey folgt William Anders nun in die Weiten des Alls. In ihrem Roman "Umlaufbahnen" erleben wir sechs Astronauten aus verschiedenen Ländern, zwei Frauen und vier Männer, einen Tag lang auf ihrer Raumstation 400 Kilometer über der Erde, die sie mit 28.000 Stundenkilometern umkreisen, sechzehn Mal am Tag. Alle neunzig Minuten bricht der Morgen aufs Neue an und lässt die Sonne auf- und untergehen wie ein mechanisches Spielzeug. Jedes Kapitel ist einem Orbit gewidmet. Obwohl die Autorin ihrem Bordpersonal ein Minimum an Eigenleben zugesteht - die Japanerin Chie erfährt vom Tod ihrer Mutter, der Russe Anton entdeckt einen Knoten am Hals, ein anderer ist unglücklich in seiner Ehe -, verschmelzen die sechs Stimmen im Laufe der Lektüre wie ein griechischer Chor zu einer einzigen Polyphonie.

Die kosmische Phantasie der britischen Autorin, die für dieses Werk soeben mit dem renommierten Booker Prize ausgezeichnet wurde, ist von bezaubernder Poetik und Metaphysik. Wenn außerhalb der Erde alles in einer mondhellen Masse verschwindet und Wolkenbüschel über dem Pazifik den nächtlichen Ozean kobaltblau erleuchten, kann man sich dieser außergewöhnlichen Stimmung und dem Sog der strahlend schwebenden Beschreibung nicht entziehen. Manchmal klingt es gar wie ein langes Gedicht.

Das Leben an Bord ist geprägt von Intimität und von Isolation. Harvey setzt das Thema gleich im ersten Satz: "So einsam sind sie in ihrem um die Erde kreisenden Raumschiff und gleichzeitig einander so nah, dass ihre Gedanken, ihre individuellen Mythologien, bisweilen zusammenfinden." Die transzendentale Heimatlosigkeit fällt zusammen mit dem Wissen um die Abhängigkeit voneinander. Die Raumfahrer sind Wissenschaftler, Profis, auch in metaphysischer Hinsicht. Sie wurden jahrelang daraufhin geschult, in absoluter Klarheit zu denken. Ihre Verbundenheit geht so weit, dass sie ihren aufbereiteten Urin trinken.

Harvey verfolgt literarisch ein himmelschreiend ehrgeiziges Ziel. Sie will Worte finden für die Unermesslichkeit, die wir nicht begreifen können. Das gelingt ihr mit einer schwindelerregenden Prosa, die klaustrophobisch und unendlich zugleich ist. Harvey selbst nennt ihren Roman eine "Weltraum-Pastorale". Damit grenzt sie sich bewusst von anderen Weltraumerzählungen ab, etwa von Filmen wie Kubricks "Odyssee im Weltraum" oder Christopher Nolans "Interstellar". Die interstellare Show liegt ihr fern. Ihre Säulenheilige ist Virginia Woolf, die hier gleich mehrfach gespiegelt wird, wenn Harvey mit sechs Hauptfiguren in der Enge der Weltraum-Herberge Woolfs Roman "Die Wellen" ebenso Referenz erweist wie "Mrs Dalloway", Woolfs Roman, der ebenfalls an nur einem einzigen Tag spielt. In "Umlaufbahnen" kommt der reizvolle Umstand hinzu, dass die Definition eines Tages, durch die Erdrotation definiert, außer Kraft gesetzt wird. Umso verzweifelter versucht die Crew an den vertrauten Rhythmen und Gewohnheiten festzuhalten, auch wenn sie beim Aufwachen ihre Armen und Beiden nicht spüren, die ihnen wie Fremdkörper erscheinen.

Überhaupt versuchen sich die sechs während ihrer neun Monate im All so gut wie möglich einzurichten. Sie schlafen wie Fledermäuse in ihren Schlafsäcken und schlucken Zahnpasta, weil austretende Flüssigkeiten in der Schwerelosigkeit lebensgefährlich sind. Deshalb dürfen sie auch nicht weinen, weil sie ihre Tränen sonst wieder einfangen müssen. Auch Harvey driftet eher durch die Handlung, als dass sie auf Dramatik oder Spannung aus wäre. Auf diesem Raumschiff, das sich wie eine große Kaffeemühle durch die weglose Finsternis schlängelt, gibt es keine Rivalitäten, Affären oder Streitigkeiten. Die Erzählung ist vielmehr eine Reflexion über die Natur der Dinge und den Sinn des Lebens, die durch die überirdische Dimension an Tiefe gewinnt. So erinnert sich der Amerikaner Shaun nicht zufällig an Velázquez' Gemälde "Las Meninas", das ein mise en abyme ist, und sich als Bild im Bild immer weiter ins Unendliche schraubt.

Wie man in der Danksagung am Ende des Romans erfährt, hat Samantha Harvey sich von der NASA und der ESA beraten lassen. Das erklärt ihre genaue Kenntnis der vielen technischen Details und der alltäglichen Verrichtungen der Astronauten, die für diese Fahrt einen hohen Preis zahlen: Die Knochendichte nimmt in der Schwerelosigkeit ab, die Arterien versteifen, die Herzen schrumpfen.

Doch die Schwerelosigkeit hat noch eine andere Dimension. Nationale und territoriale Unterschiede spielen hier oben keine Rolle mehr. Die Raumfahrer teilen nicht nur ihre Essensrationen untereinander, auch dass die Toiletten nach Nationalitäten getrennt sind, interessiert sie nicht. Der Roman sieht die Menschheit nicht als diese oder jene Nation, sondern als alle zusammen. Zusammenhalt wird zur Resilienz gegenüber einer Politik des grenzenlosen Wachstums. Dabei wissen die Astronauten, dass sie selbst Teil der ungeheuerlichen Ressourcenausbeutung sind. Allein ihre Rakete hat beim Start so viel Treibstoff verbraucht wie eine Million Autos. Beseelt vom Wunsch, die Erde zu schützen, wird "Umlaufbahnen" so zu einem poetisch-politischen Roman des Anthropozäns - und zu einer Liebeserklärung an die Erde in ihrer ganzen verwundbaren Schönheit.

Samantha Harvey: "Umlaufbahnen". Roman.

Aus dem Englischen von Julia Wolf. Dtv, München 2024. 224 S., geb., 22 ,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon Karola_Dahl am 11.08.2025
Mit Blick auf unsere Erde, auf die sie umgebende Sternenwelt, auf die 16 Auf- und Untergänge der Sonne in 24 Stunden in Abwechslung mit dem Mond, auf all das wird in schwärmerischem Schreibstil eingegangen neben den täglichen, streng einzuhaltenden Verrichtungen von 6 Astronauten während ihrer 6-monatigen  Reise durchs All. Nicht nur die Raumfahrtgeschichte und die jeweiligen Experimente der Wissenschaftler sind aufbereitet, auch deren private Gedanken- und Traumwelt findet Erwähnung. Wichtige, teils philosophische  Überlegungen zum Menschsein schwirren zwischen Mutter Erde und Vater Weltall dahin in sprachlich erlesener Pracht. Auf die Verletzlichkeit der Erde wird hingewiesen, ob nun hervorgerufen durch kriegerisch motivierte Politik der Erdbevölkerung oder durch eventuelle Veränderungen im Planetensystem.Sehr poetisch beschriebenes Agieren und Reflektieren in einer Raumstation im Weltraum.
LovelyBooks-BewertungVon bibliofuechschen am 31.07.2025
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