Scarlett St. Clair gibt Hades eine Stimme: facettenreich, düster und charmant. Kleine Längen, aber großartige Ergänzung zur Reihe.
Worum's geht"A Game of Fate" ist der Auftakt von Scarlett St. Clairs Hades-Reihe und erzählt die Geschichte von A Touch of Darkness noch einmal - diesmal jedoch aus der Sicht von Hades selbst. Statt nur der geheimnisvolle Love-Interest zu sein, steht er hier im Mittelpunkt. St. Clair nimmt denselben Plot, füllt ihn aber mit Hades' Gedanken, Gefühlen und seinem Leben "hinter den Kulissen". Dadurch bekommt die bekannte Handlung eine ganz neue Tiefe - und man versteht auch besser, warum Hades an bestimmten Stellen so handelt, wie er es tut.Pro - Das hat mir gefallen ¿Der Perspektivwechsel funktioniert: Bekannte Szenen wirken neu und spannender.Hades ist vielschichtig - distanziert, düster, aber gleichzeitig sensibel, nachdenklich und machtvoll.. Modernisiert ist er deutlich sympathischer als im Mythos.Hermes und Hekate sind echte Highlights, bekommen mehr Tiefe und sorgen für Humor. Ich habe sie sehr ins Herz geschlossen und Hermes mit Hotpants und nabelfreiem Netzoberteil werde ich wochenlang nicht aus dem Kopf bekommen. Die zusätzlichen mythologischen Nebenplots (Sisyphus, Orpheus) erweitern die Welt.Wie immer höre ich auch das Hörbuch wenn mich das Buch mitnimmt. Andreas Schwarz überzeugt mit toller, tiefer Stimme als Hades. wenn es Hades spricht wird seine Stimme so noch tiefer. Soooooo gut!!!Contra - Was (für mich) nicht so gut funktioniert hat ¿Hades bleibt trotz aller Einblicke manchmal schwer greifbar - Absicht, aber auch Distanz.Persephone wirkt blass, ohne den ersten Teil wäre sie schwer zugänglich.Die Bad Boys bleiben schwach und wenig greifbar in dieser Folge.Fazit ¿"A Game of Fate" ist keine reine Ergänzung, sondern eine lohnenswerte Parallellektüre. Wer A Touch of Darkness mochte, bekommt hier die fehlenden Puzzleteile, zusätzliche Mythos-Momente und eine andere Tonalität. Manchmal bleibt Hades schwer greifbar, Persephone etwas farblos und der Spice zu dominant - aber das Konzept, dieselbe Geschichte aus zwei Blickwinkeln zu erzählen, funktioniert großartig. Daher gebe ich ¿ 4 von 5 Punkten