Gutes Ende
Nach dem dramatischen Ende von Court of Sun beginnt Court of Moon mit einer verletzten, misstrauischen und zugleich entschlosseneren Brie. Ihre Entwicklung zur Fae hat nicht nur körperliche Spuren hinterlassen, sondern auch emotionale. Ihr Vertrauen ist nach den Ereignissen in Band eins erschüttert.Brie bleibt eine willensstarke Protagonistin, aber im zweiten Band merkt man ihr die seelischen Kämpfe deutlicher an. Sie schwankt oft zwischen Selbstzweifeln, Schuldgefühlen und dem Drang, das Richtige zu tun, selbst wenn es bedeutet, sich selbst dafür aufzugeben. Diese emotionale Zerrissenheit ist nachvollziehbar, wirkt aber in der ersten Hälfte manchmal etwas ermüdend. Besonders ihr ständiges Ringen darum, Sebastian nicht zu verletzen, obwohl seine Handlungen schwer wiegen, hat mich zwischendurch genervt.Sebastian wird hier ein Stück weit "weichgespült¿. Seine Taten aus Band eins werden nicht verleugnet, aber es fehlt mir manchmal an echter Auseinandersetzung, sowohl von Brie als auch vom Buch selbst.Finn hingegen bleibt der geheimnisvolle, dunkle Fae-Prinz, der Brie unterstützt, wo er kann. Doch leider wird sein Charakter in diesem Band sehr auf seine Beziehung zu Brie reduziert, da wäre mehr Tiefe und Eigenständigkeit schön gewesen. Trotzdem bleibt die Dynamik zwischen den dreien reizvoll und emotional.Die Handlung ist durchzogen von politischen Ränken, gefährlichen Allianzen und der Frage, wie viel man bereit ist zu opfern. Besonders gut gefallen haben mir die Einblicke in die Welt der wilden Fae und die tiefergehenden Informationen zur Machtstruktur der Höfe. Leider zieht sich der Mittelteil etwas und manche Szenen wirkten wie Lückenfüller, während andere Stränge zu schnell abgehandelt wurden. Das Finale war spannend, aber fast schon zu glatt und einfach gelöst.Was bleibt, ist ein unterhaltsamer, emotional geladener zweiter Band, der zwar schwächer ist als sein Vorgänger, aber dennoch mitreißt. Besonders Fans von dramatischen Dreiecksgeschichten, Intrigen und märchenhafter Fantasy kommen hier wieder voll auf ihre Kosten.Etwas schwächer als der erste Teil, mit einigen Längen und einer Brie, die nicht immer konsequent handel, aber dennoch ein würdiger Abschluss der Dilogie. Wer den ersten Band mochte, wird hier sicherlich weiterlesen wollen. Die Welt der Fae bleibt faszinierend, die Emotionen hoch, und trotz kleiner Schwächen habe ich das Buch gerne gelesen.