~ Eternal Ending von Merit Niemeitz~
Meine Meinung:
Nachdem ich den zweiten Band der Evergreen Empire sehr geliebt habe, war ich schon recht gespannt auf Band 3. Keaton wirkte schon in Band 1 & 2 wie ein recht interessanter Charakter, über den ich gerne mehr erfahren wollte.
Beim Lesen habe ich dann aber leider recht schnell gemerkt, dass ich mit dem Buch gar nicht warm geworden bin. Ich habe viele Seiten nur überflogen und mich gefragt, wann das Buch den endlich zu Ende ist
Hauptsächlich Schuld daran, war die Länge dieses Buches. Statt den ca. 550 Seiten, hätte das Buch auch gerne nur 400 Seiten haben können. Dazu kommt dann auch noch, dass es in diesen 550 Seiten zwar Handlung gibt, diese aber recht langatmig und nicht wirklich spannend ist. Das Buch tröpfelt so vor sich hin und auch wenn es einige spannende Wendungen gab, haben diese das Buch leider nur ein bisschen verbessert.
Zudem war da auch noch der Schreibstil von Merit Niemeitz diesen mochte ich in den Bänden davor sehr! und dieser war leider viel zu viel. Es gab so viele Methapern, die irgendwann auch einfach nur noch gezwungen wirkte. Poesie ist wunderschön, aber nicht in diese Ausmaße in einem Buch, wo ich das Gefühl hatte, das es mal ganz gut gewesen wäre, wären sie mal etwas schneller auf den Punkt gekommen.
Zu den Charakteren kann ich sagen, dass ich sie einzeln mehr mochte als zusammen.
Keaton als Protagonist hatte auf den ersten Blick viel Potenzial, das aber für mich leider nicht komplett ausgeschöpft wurde. Es gab viele Szenen, wo man in seine Tiefe eingetaucht ist, mehr über seine Beweggründe und inneren Konflikte erfahren hat aber trotzdem hatte ich das Gefühl, ihn nicht wirklich zu kennen. Es ging bei ihm nur immer um sein Leid und nie um das, was ihn wirklich ausmacht. Es gab manchmal diese Risse, wo man ein bisschen davon gesehen hat, aber die Autorin ist nie wirklich drauf eingegangen und stattdessen gab es nur noch mehr Selbstmitleid
Kenna hingegen mochte ich sehr. Ihre Wesen und ihre Gedankenwelt waren einfach so schön und auch irgendwie chaotisch, das ich sie richtig gefühlt habe. Ihre Kapitel habe ich sehr gerne gelesen, besonders mit ihrer Entwicklung, die man am Ende des Buches sehr gespürt hat!
Die Beziehung zwischen den beiden, mochte ich dann leider wieder nichts so. Es gab viele schöne Momente, aber sie konnte mich emotional leider nicht ganz abholen mir fehlte die Chemie zwischen den beiden
Was ich aber richtig schön fand, war Odell & Emmi und Mari & Ben wieder zu treffen. Die drei Geschwister zusammen, haben sehr schöne Szenen gehabt und zusammen mit ihren Partnern, hatte ich das Gefühl einer großen Familie, was ich mir für die drei Geschwistern, nach den harten Schicksalsschlägen, sehr gewünscht hatte.
Auch die anderen Nebencharaktere, die wir meistens sogar zum ersten Mal treffen, haben mir sehr gut gefallen und sie haben die Geschichte ein Stückchen besser gemacht.
Die Handlung hatte wie bereits erwähnt ein langsames Tempo. Viele Szenen zogen sich, ohne dass wirklich etwas voranging. Ich hatte oft das Gefühl, dass Seiten gefüllt werden mussten, ohne dass wirklich etwas passiert. (Oder eher gesagt, es gab sehr viele Selbstmitleid von Keaton) Spannung kam nur vereinzelt auf, und auch wenn es ein, zwei Wendungen gab, mit denen ich so nicht gerechnet habe, konnte mich keine davon wirklich überraschen oder mitreißen.
Zudem war auch vieles sehr vorhersehbar und es gab nur selten Kapitel, die ich zu hundert Prozent gefüllt habe. Die Atmosphäre war zwar intensiv vielleicht sogar zu intensiv aber das reichte mir nicht aus, um über die Längen hinwegzusehen.
Ich denke mal, dass das das letzte Buch ist, was ich von der Autorin ist. Ihr Schreibstil spricht (mich persönlich) nicht so an und auch die Handlungen sind mir zu ruhig und zu überzogen zu gleich. Ich denke es gibt viele Menschen, die ihre Bücher - ruhig, poetisch, emotional - lieben werden, aber ich bin leider keiner davon
Fazit:
Eternal Ending bekommt von mir 3 von 5 Sternen und hat mich leider nur mittelmäßig überzeugt. Die poetische Sprache, die mir in den ersten beiden Bänden so gut gefallen hat, war hier für mich zu viel. Handlung und Figuren konnten mich emotional nicht mitnehmen, und die Längen des Buches haben das Lesevergnügen deutlich geschwächt.