Episches Finale
Ich habe mich sehr auf die Geschichte von Emory und Will gefreut. Will war für mich in den vorherigen Bänden nicht ganz zu greifen. Er ist eher als abhängiger Teenie, welcher sich jedoch tief in seinem Inneren nach Liebe sehnt, aufgefallen. Doch in seinem Buch lernt der Lesende ihn noch einmal ganz anders kennen und verstehen. Durch die Rückblenden in die Vergangenheit und Anfangszeit von Emory und Will bekommt man schnell den Eindruck, dass Will ein von Grund auf glücklicher Mensch ist. Er will im Grunde genommen nur, dass es ihm und seinen Liebsten gut geht und würde für sie buchstäblich töten. Doch Emory Scott hat sein Herz kalt wie Eis werden lassen. Dies ist jedoch nicht ohne Grund passiert. Emory ist eine starke Protagonistin, welche schon immer eine Art Einzelkämpferin war. Der Missbrauch durch ihren Bruder und das Mobbing in der Schule haben sie nicht gebrochen. Sie kämpft für sich selbst und will andererseits Will beschützen und nicht in ihr von Leid geplagtes Leben involvieren. Dieser Umstand macht es den beiden umso schwerer, zusammen zu sein und in eine gemeinsame Zukunft zu blicken. Der Gegenwarts-Teil spielt sich in Blackchurch ab, ein Gefängnis, in welchem Will sich befindet und bald darauf auch Emory eingeschleust wird. Dort lernen sie erneut, einander zu vertrauen und nähern sich Stück für Stück wieder an, wobei das Ganze aus einer Art Katz und Maus Spiel besteht und beide immer wieder vor ihren Gefühlen weg laufen. Besonders Will fällt es immer wieder schwer, sich auf das Ganze einzulassen, da Emory ihn bereits einmal verletzt und zurückgelassen hat.Die Autorin kreiert auch im vierten Band wieder eine mystische Atmosphere und kann mit ihrem fesselnden Schreibstil überzeugen. Dabei haben mir jedoch die Rückblenden besser gefallen, als der Gegenwartspart. Dieser hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr gezogen. Außerdem wurde um den eigentlichen Grund, weshalb Will überhaupt dort gefangen war, ein sehr großes Thema gemacht und die schlussendliche Auflösung fand ich dann etwas zu banal. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und die Geschichte zwischen Will und Emory wirklich sehr genossen. Sie war nahbar und emotional. Die Beweggründe ihrer Anziehungs- Abstoß- Thematik war für mich sehr nachvollziehbar, auch wenn Emory in eineigen Szenen aus heiterem Himmel grundlos gemein zu Will war.Alles in allem hat mir der letzte Band der Reihe sehr gut gefallen und ich finde er ist ein gelungenes Finale dieser tollen Devils Night Reihe, welche mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Penelope Douglas versteht ihr Handwerk und schafft es immer wieder, einzigartige Protagonisten, Atmosphären und Geschichten zu kreieren.