Danke an NetGalley und den Fischer Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.Dies war mein drittes Buch der Autorin, und auch wenn mir ihre anderen beiden Geschichten nochmal besser gefallen haben, so hatte ich auch mit diesem Buch eine gute Zeit."Man muss das Leben noch ein bisschen mit Leben füllen, solange es geht."In nach dem Sommerregen begleiten wir Familie Ritter - ja, alle Familienmitglieder - über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Die Eltern und alle drei erwachsenen Kinder haben so ihre Päckchen zu tragen, das Buch ist sehr vielschichtig und abwechslungsreich. Erwachsensein und das Leben als erwachsene Person sind hier zentrale Themen. Neue Beziehungen, Trennung, es nochmal versuchen. Kinder kriegen, Kinder haben, plötzlich Stiefelternteil. All das begegnet einem hier in diesem Buch.Zentraler Schauplatz ist dabei "die Ritterburg", das alte Ferienhaus an der Mühle. Ein Ort voller Erinnerungen, und vielleicht ein Ort ohne Zukunft? Da die Eltern sich trennen und das Haus verkaufen wollen. Die Geschwister werden mit ihrer Vergangenheit konfrontiert - und der Klappentext beschreibt es eigentlich schon sehr gut: "Zwischen Loslassen und Festhalten, im Versuch, sich als Familie neu zu finden".Im Grunde hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte die Familie und wie sie ihre Konflikte ausgetragen haben. Das hat sich alles sehr real angefühlt. Allerdings fand ich, dass das Buch für den großen Zeitraum der Geschichte etwas zu kurz war. Knapp 320 Seiten sind nicht super wenig, aber bei so vielen Personen und Konflikten hätte ich mir mehr Zeit und an manchen Stellen mehr Tiefe gewünscht.Zudem sind die Kapitel mit Telefonaten bzw. Anrufbeantworter-Aufnahmen voneinander getrennt, was irgendwie eine schöne stilistische Idee war, aber gleichzeitig an manchen Stellen den Flow bei mir unterbrochen hat, sodass es teilweise fragmentiert gewirkt hat.Nichtsdestotrotz eine schöne Familiengeschichte, nicht ganz so sommerlich wie die anderen Bücher der Autorin, aber gut zu lesen.An dieser Stelle kann ich auch nur das Hörbuch empfehlen. Es wird von Leonie Landa gesprochen und mit ihrer wandelbaren Stimme ist sie für mich die perfekte Sprecherin für dieses Buch, bei dem es so viele Perspektiven und unterschiedliche Personen gibt, denen sie alle eine unverkennbare Klangfarbe verleiht.Abschließend komme ich bei dem Buch auf 4 Sterne und freue mich auf weitere (Sommer-)Bücher der Autorin.