Über mir der Himmel, der Auftaktband zur Camp Rainbow Reihe, von Alicia Zett entführt seine Leser in ein queeres Sommercamp in den bayerischen Alpen und bietet eine gefühlvolle Geschichte über das Erwachsenwerden, erste Liebe und die Suche nach der eigenen Identität. Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Malin, die sich auf drei Wochen voller Natur, Freiheit und neuer Erfahrungen freut. Mit ihren besten Freunden erstellt sie eine Want-to-kiss-List, um endlich ihren ersten Kuss zu erleben. Doch als sie auf Nora trifft, ein Mädchen, das sich von anderen abgrenzt, wird Malins Welt auf den Kopf gestellt.
Alicia Zett gelingt es, eine authentische Atmosphäre zu schaffen, in der sich man sich als Leser schnell wohlfühlt. Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch dargestellt, wodurch ihre Entwicklungen nachvollziehbar und berührend wirken. Besonders hervorzuheben ist die sensible und respektvolle Darstellung queerer Themen, die jungen Lesern einen sicheren Raum bietet, sich mit Fragen der Identität auseinanderzusetzen. Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam, mit einem guten Gespür für die Emotionen der Figuren. Die Dialoge wirken natürlich, und die Beschreibungen der Umgebung lassen das Camp lebendig werden. Die Geschichte behandelt wichtige Themen wie Selbstakzeptanz, Freundschaft und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens, ohne dabei belehrend zu wirken.
Ein gelungenes Jugendbuch, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt und eine wertvolle Perspektive auf queere Erfahrungen bietet.