Als ich den Thriller von Jessica R. Patch entdeckt habe, war ich begeistert. Das leicht düstere Buchcover und der spannende Klapptext haben mich zum Kauf und zum Lesen des Buches verführt. Ich sah großes Potential in der Geschichte und somit spannende Lesestunden auf mich zukommen.
Zur Handlung nur kurz: FBI-Agent Tiberius Granger hat schon viele schlimme Verbrechen in seinem Leben erlebt bzw. grausame Mörder gefasst. Sein aktueller Fall jedoch bringt ihn an seine Grenzen und macht ihn ziemlich nervös. So scheint der Mörder, welcher seine Opfer mit zu ihren Namen passenden Blumen tätowiert ein persönliches Interesse an ihm zu haben. Der Mörder verhöhnt ihn und schickt ihm persönliche Botschaften. Als sich im Laufe des Falles Verbindungen zu Tiberius Vergangenheit auftun und seine einst große Liebe in den Fall verwickelt wird, muss er schnell handeln, denn zu allem Übel gesellt sich noch ein Jahrhundert-Hurrikan.
Die Idee und der Plot des Buches sind wirklich sehr ausgeklügelt und wendungsreich. Der Spannungsbogen ist zeitweise sehr hoch, leider flacht er allzu oft ruckartig wieder ab. Der Erzählstil der Autorin war für mich persönlich sehr gewöhnungsbedürftig. Er ist sehr bildhaft, aber auch ausschweifend und teilweise verwirrend und kitschig. Die Figuren des Buches sind nicht uninteressant, bleiben aber eher flach und dadurch auch unsympathisch. Einzig Tiberius wird etwas detaillierter dargestellt. Oft hatte ich beim Lesen des Buches den Eindruck, dass es sich um eine Buchreihe handelt, von welcher man schon mindestens 2-3 Bücher gelesen haben muss, um Zusammenhänge zu erkennen. Das und die Tatsache, dass man quasi permanent mit Bibelzitaten konfrontiert war, war sehr anstrengend und hat meinen Lesefluss erheblich gestört. Insgesamt muss ich sagen, war das Buch für mich kein Thriller. Es gab zwar spannende Teile, aber auch viele langatmige, ermüdende und völlig unrealistische Stellen. Die wirklich interessanten Themen im Buch wurden oft leider nur gestreift oder angedeutet. Gerade die Vergangenheit von Tiberius und Bexley, in der Family of Glory hätten mich mehr interessiert. Schön wäre auch gewesen, wenn die Autorin vielleicht ein erklärendes Nachwort zum Thema religiöse Sekten verfasst hätte, bzw. wie sie auf dieses Thema gekommen ist.
Das Ende war furios, man kann es nicht anders sagen, über den darin enthaltenen Realismus kann man sicher streiten. Ein grundsätzlich spannender Plot, welcher sein Potenzial leider nicht im Ansatz entfaltet.
Mein Fazit: das Buch ist lesenswert, wenn man keinen Thriller erwartet wie angekündigt. Mir persönlich hat es leider nicht so gut gefallen, dass ich noch weitere Bücher der Autorin lesen würde.