In der kalifornischen Kleinstadt Sanera herrscht 2001 Ausnahmezustand. Zwei der beliebtesten Schüler der High School sind im Spukhaus von Carrington Manor gestorben: Football-Star Bradley und die Cheerleaderin Shelley. Der Sheriff vermutet einen Unfall, aber jeder weiß, dass der Carrington-Ghul auf Rache aus ist. Die Freunde Cam, Jonesy und Amber nehmen sich der neuen Mitschülerin Buffy an und beginnen Nachforschungen über das Horrorhaus anzustellen.
«Lets Split Up» ist ein spannender Young Adult - Horrorkrimi, der die Stimmung US-amerikanischer Highschool-Horrorfilme der 90er Jahre einfängt und sogar thematisiert. Autor Bill Wood hat Drehbuchschreiben studiert und lässt diese Leidenschaft in sein YA Debüt einfließen. Aus einem klassischen Szenario (Gruppe Jugendlicher betreten Spukhaus) hat Bill Wood eine spannende Detektivstory mit Horrorelementen gemacht. Dabei geht er nie ins Detail. Es reichen Andeutung, die eine Athmosphäre schaffen, weil sich bereits ein Film in unseren Köpfen abspielt. Dadurch wird es auch nie verstörend oder unangemessen brutal.
Der Schreibstil ist einfach zugänglich, sodass man ungehindert eintauchen kann. Bill Wood setzt auf genretypische Dialoge und das menschliche Miteinander der vier 17-jährigen Freunde, was durch die kapitelweise wechselnden Ich-Perspektiven von Cam, Jonesy und Amber die Abwechslung steigert. Die Story braucht ein bisschen, aber es ist fast durchweg spannend und wird geradezu nervenaufreibend als die Vier das verfluchte Haus betreten.
Besonders hat mir gefallen, dass Bill Woods einen lange im Dunkeln lässt, was dahinter steckt. Es macht Spaß mitzurätseln. Es gibt einige Puzzleteile, aber sie lassen sich nicht zusammensetzten. Das ist unterhaltsam, aber auch etwas stark konstruiert. Das Kleinstadt-Setting mit Spukhaus überzeugt genauso wie die Charaktere. Manchmal findet sich auch Humor. Für mich hätte es sogar noch mehr Grusel sein dürfen.
Passend dazu finden sich am Rand erwähnte Young Adult - Themen wie Abschlussjahrgang, erste queere Liebe, Identitätsfindung, Freundschaft und familiäre Vernachlässigung.
Die Charaktere sind vertraut miteinander, nur Buffy bleibt fremd und schnell wird klar, irgendwas stimmt da nicht. Von allen mochte ich Jonesy am liebsten, weil er über sich hinauswächst, nicht so leicht zu knacken ist und einen unheimlich süßen Hund hat.
Ich würde «Lets Split Up» empfehlen, wenn man sich gern gruseln, gern Rätsel löst und Thrill mag. Ein Mischung aus den Filmen «Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast» und «Scooby-Doo». Optisch überzeugt das Buch mit einem blutigen Cover und Farbschnitt, was einen direkt in die richtig Stimmung versetzt.