Würdiger Abschluss der Reihe, aber mit Längen
Mit dem fünften und letzten Band der Reihe um Hanna Duncker stehen neue Zeiten für die Ermittlerin an. Die Handlung ist wieder geschickt mit den persönlichen Entwicklungen und den neuen Mordfall verbunden, der diesmal Hanna und ihr Team ganz besonders trifft.Nach der Geburt ihrer kleinen Tochter Hedvig plant Hanna ihre Hochzeit, als sie früher als erwartet aus dem Mutterschaftsurlaub ins Ermittlerteam zurückkehren muss. Ihr Chef Ove Hultmark, der sich früher als erwartet ins Rentenleben zurückgezogen hat, wurde ermordet. Hanna ist entsetzt und kann es nicht fassen, dass ihr Mentor tot sein soll. Natürlich ist es dem Ermittlerteam ganz besonders wichtig, den Mörder ihres Chefs zu finden. Zusätzlich ist Oves Nachfolgerin Hanna nicht wirklich zugetan und beißt sich an ihr fest. Gemeinsam mit Erik versucht sie die Hintergründe des Mordes zu erkunden und beginnt im Umkreis von Oves neuem Hobby, der Vogelkunde, zu ermitteln. In einzelnen Kapiteln, die mit "Der letzte Tag" beschrieben sind, begleiten wir Ove auf einer bestimmten Recherche, die er trotz seiner Pensionierung weiter verfolgt. Nicht alles ist erfreulich, was dabei ans Licht kommt.Das Ermittlerteam schwankt zwischen Entsetzen und Trauer und die neue Chefin bringt einige Reibereien ins Team. Es kommt zu einigen Längen und Wiederholungen: Die Spannung fehlt an vielen Stellen und doch will man wissen, welche Nachforschungen Ove das Leben gekostet hat. Die Charaktere sind lebendig gezeichnet. Die neue Chefin war mir jedoch nicht wirklich sympathisch und ist schwer einzuschätzen.Hanna muss sich in diesem fünften Band dem Stress zwischen Mutterrolle und ihren Job auseinandersetzen, den wohl jede Frau mehr oder weniger kennt. Dazu kommt die Trauer um ihren Chef und der Stress der Hochzeitsvorbereitungen, die genau in diese Zeit fallen.Hanna hat sich im Laufe der Zeit und über fünf Bände zu einer Frau entwickelt, die endlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen kann. Erst im letzten band konnte ich sie viel besser verstehen und einige ihrer Handlungen gutheißen.Die Inselatmosphäre beschreibt Johanna Mo wieder sehr anschaulich. Der Schreibstil ist ruhig und bildhaft. Insgesamt ist die Reihe teilweise etwas spannungsarm, weckte aber trotzdem immer wieder meine Neugier. Als großes Finale hätte ich mir jedoch etwas mehr erwartet.Fazit:Dämmersee ist ein würdiger Abschluss der Krimireihe. Insgesamt ist die Reihe eher ruhig und punktet eher mit Atmosphäre und Charaktertiefe.