Mich haben die Idee hinter der Geschichte und das schöne, facettenreiche Cover direkt angesprochen, weshalb ich sehr gespannt war, was mich dahinter erwarten würde.
Juli Dorne hat einen angenehm lesbaren und flüssigen Schreibstil, weshalb ich prinzipiell gut durch die Geschichte gekommen bin. Es gab viele kreative Ideen, unterhaltsame Dialoge und eine tolle Bildhaftigkeit, die die verschiedenen Orte und auch Szenen lebendig werden lassen hat. Die ganze Geschichte hatte eine magische, auch düstere Atmosphäre, die neugierig auf alle Entwicklungen gemacht hat.
Evie ist eine facettenreiche Protagonistin, die jedoch auch den Tod mit sich bringt. Denn hat nicht nur ihre Familie eine enge Verbindung dazu, sondern stirbt auch jeder, den Evie berührt. Dadurch begegnet sie viel Ablehnung und ihr Herz sehnt sich nach nichts mehr, als geliebt zu werden. Sie trägt eine starke Entschlossenheit in sich und verliert ihr Ziel nicht aus den Augen, ist stellenweise aber auch ziemlich naiv. Dennoch fand ich ihre Begeisterung für alles Neue super schön und wie offen sie mit anderen Menschen umgeht, obwohl mit ihr so oft anders umgegangen wurde.
Die anderen Charaktere blieben für mich eher weniger greifbar, dennoch waren einige interessante Persönlichkeiten dabei. Ich fand es schön, auch etwas über ihre Geschichten zu erfahren und mochte auch die Gemeinschaft, die größtenteils zwischen ihnen herrscht.
Der Einstieg in die Story hat mir super gut gefallen, da ich die Ausgangssituation einfach unfassbar interessant fand. Nach und nach hat mich die Handlung aber ein bisschen verloren, da sich in meinen Augen alles etwas gezogen hat. Die Suche nach Arthur, der Zirkus und der mysteriöse Rémi - das alles war an sich interessant, doch ging die Handlung nicht richtig voran. Anderes fand ich dafür sehr verworren, da hat es mir einfach ein bisschen an einem guten Gleichgewicht gefehlt. Gegen Ende hat die Spannung nochmal zugenommen und ein paar Geheimnisse wurden enthüllt. Auch die Entwicklungen der Beziehungen der Charaktere zueinander fand ich spannend und bin doch neugierig, wie es im zweiten Band weitergehen wird.
Fazit: Eine tolle Grundidee, ein schöner Schreibstil, ein besonderes Setting und eine einzigartige Protagonistin. Stellenweise hat es mir an Tiefe und Spannung gefehlt und war der Mittelteil eher schwächer, doch insgesamt habe ich die Geschichte gerne gelesen.