Im Frühling hat Marie Mercier in Saint-Andre-du-Perigord endgültig ihr zu Hause gefunden. Sie hat die Leitung des Kommissariats in Perigueux übernommen und ist mit Michel glücklich. Mit ihrer Großtante Leonie und dem ehemaligen Knecht Georges lebt sie auf dem Hof ihrer Großmutter. Da wird bei den Vorbereitungen für den Neubau einer Ölmühle ein Skelett gefunden. Das Grundstück gehört der Familie Barthes. Die vier Töchter verstehen sich nicht gut. Der einzige Sohn verschwand vor einigen Jahren spurlos. Marie befürchtet, daß der Knochenfund etwas mit seinem verschwinden zu tun hat. Doch die Familie reagiert auf Maries Fragen sehr abweisend. Erst als sie Romain Dubosc, den Geschäftspartner der schweigsamen Familie befragt, werden ihr einige Zusammenhänge klar. Daß der ein bekannter Frauenheld und auch noch der Neffe des Bürgermeisters ist, macht die Ermittlung nicht leichter.
Die Krimiserie von Julie Dubois geht mit dem Titel "Kalte Blüten" in die zweite Runde. Das Umfeld zu dieser Geschichte ist schon so vertraut, daß man meinen könnte, man kommt in einen Ort, wo man schon seit Jahren Ferien macht. Julie Dubois gibt den Menschen in ihrer Serie eine Persönlichkeit, die sie einzigartig macht. Die meisten muß man einfach mögen, und manchmal steckt auch noch eine Überraschung hinter einer Person. Der Mordfall, um den es diesmal geht, steckt voller menschlicher Tragödien. Am Ende bleibt man ratlos zurück, weil man mit dem Mörder fast Mitleid hat. Diese Gefühlslage beschreibt Julie Dubois sehr treffend. Sie gibt der Figur der Kommissarin Marie Mercier sehr viel Menschlichkeit. Auch dieser zweite Teil hat mir sehr gut gefallen.