Sieben junge Blutelfen, streifen als Menschen getarnt durch die Stadt, immer auf der Flucht vor Eclipse, den Kopfgeldjägern oder Ocure, einer Geheimorganisation, die Elfen unterdrückt und nach deren strengen Kodex diese leben sollten. Cap, ein alter Elfe versucht seine Schützlinge vor allen Gefahren zu beschützen was bedeutet, dass sie sich ständig einen neuen und wenn möglich sicheren Unterschlupf suchen müssen. Eine alte Fabrikhalle scheint dafür wie geschaffen. Bald schon merkt Cap, dass seine Zeit als Anführer zu Ende geht, denn seit Athan verschwunden ist, den er gerne als seinen Nachfolger gesehen hätte, gibt es immer wieder kritische Stimmen ob seiner Entscheidungen. Allen voran macht es ihm Diody schwer, dass ihm die anderen vertrauen, da sie ihn immer wieder für unfähig hält und mit ihrer aggressiven Stimmung auch die anderen verunsichert. Bald schon werden die Elfen Gefahren ausgesetzt, wo es sich zeigen wird, ob oder wie es der Gruppe gelingt diese abzuwenden.
,, Wo ist Athan" ist ein spannender und besonderer Urban Fantasy Roman, wo der Autor Kejtan einige Überraschungen für den Leser parat hat.
Zuerst einmal die Art, wie der Roman geschrieben ist. Er wirkt wie ein Drehbuch, wo Szenen und Handlungen zwischen den Dialogen beschrieben werden und man dabei als Außenstehender alles ,,beobachten" kann. Dann wird jeder Dialog mit dem Namen des Protagonisten angekündigt wie in einem Chat, wo man zu Beginn ein wenig braucht, damit man alle Namen unterscheiden kann und man sich auf diese ungewöhnliche Art der Gespräche einlassen kann.
Schön fand ich auch, dass vor jedem Kapitel eine Art Erklärung oder Zusammenfassung über frühere Ereignisse zu lesen war, wo man über das Leben der Elfen erfahren hat oder wie magische Wesen entstanden sind. Am Ende jedes Kapitels gibt es als kleines Goodie einen interaktiven QR- Code wo man Bilder, Musik oder Videos findet, die einem die Welt der Elfen näher bringt.
Die Geschichte bietet viele Themen die nicht nur spannend sind, sondern auch immer wieder emotional. So beginnt Cap, der schon vielen Elfen geholfen hat an sich und seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Er macht sich selbst Vorwürfe wenn er das Gefühl hat, dass er falsch gehandelt hat. Er ist aber auch enttäuscht, wenn seine Schützlinge den Glauben an ihn verloren haben. Oder Diody, die stets hin und hergerissen ist zwischen Selbst- und Fremdhass. Die ohne ihren Freund Athan entwurzelt scheint und im Inneren nur nach einer helfenden Hand sucht.
Dabei gibt es spannende Dialoge, wo man immer wieder die Verzweiflung in ihr spürt und sie oft Dinge tut, die ihr nachher auch wieder leid tun.
Mein Herz haben das kleine Kyken und ihr Stofftierdrache Fluti gewonnen, der mit seiner kindlichen naiven und frechen Art stets von den anderen ermahnt werden musste.
Bis zum Schluss gibt es immer wieder überraschende Wendungen, wo man in fremde Welten eintauchen kann, wo man auf magische Wesen trifft und wo auch scheinbar Athan sich unter die Elfen mischt. Ein fieser Cliffhanger am Ende lässt nichts Gutes erahnen und man hofft, dass bald der zweite Teil erscheint, damit man erfährt, wie die spannende Geschichte weiter geht.