Hat seine Längen, weiß aber immer wieder zu unterhalten.
Es ist schon ein bisschen her, seit ich den letzten Teil der Audrey Rose Reihe gelesen habe. In Band Nr. 1 ging es um Jack the Ripper, im 2. um Dracula. Nun ist der berühmt berüchtigte Magier Houdini dran. Und eine Kreuzfahrt gibt's noch obendrauf.Gerade erst die aufregende Zeit auf der rumänischen Akademie hinter sich, jagen Audrey und Thomas auch schon das nächste Abenteuer. Am Bord des Luxusliners Etruria warten nicht nur Glamour und eine beeindruckende Show, sondern auch noch ein waschechter Mord. Gefangen auf dem Atlantik, bleibt den beiden Detekiv-Lehrlingen nicht anderes übrig, als die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Hat vielleicht sogar der Entfesselungskünstler Harry Houdini etwas damit zu tun?Als erstes musste ich noch einmal das letzte Buch zu Rate ziehen, denn außer Dracula und Akademie, hatte ich mir fast nichts gemerkt. Dieser Roman beginnt nämlich Neujahr 1889 und die Ripper Morde endeten im Herbst 1888, dazwischen noch die Akademie...Mensch, das geht ja Schlag auf Schlag hier!Die Motivation für den Roman war zwar nicht groß, aber was mich sofort packen konnte waren die umwerfenden Beschreibungen des Schiffs und des Ambientes, ganz passend zum verlockenden Cover.Audrey und Thomas sind in diesem Teil als Paar vollends etabliert, aber angemessen zur viktorianischen Zeit, bleibt es zwischen den beiden verhältnismäßig züchtig. Mit dem Zeremonienmeister Mephisto entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte, die anfangs noch aufregend, später aber vor allem nervig ist.Sowieso finde ich, dass der Roman ein Stück zu lang geraten ist. Die Morde sind zwar brutal und spektakulär zugleich, aber Spannung will nicht so richtig aufkommen. Ich habe es zwischendurch immer wieder gern gelesen, aber genauso oft hatte ich auch keine Lust weiterzulesen.Dennoch will ich den Roman nicht zu schlecht bewerten, denn das ganze Konzept der Romanreihe ist einfach sooo gut. Punkte gibt es wie gesagt auch für das Setting und durchaus witzige Dialoge, obwohl es mir besser gefallen hätte, das Buch hätte einen ernsteren Ton gehabt. Aber die Zielgruppe ist nun mal YA, insofern passt es.