Buchinhalt:
Gefühlt jedes Wochenende ihrer Kindheit verbrachten Cecilia, Marika und Jonas Ritter mit ihren Eltern im Ferienhaus am See. Jetzt, im Erwachsenenalter, feiert die Familie den 70. Geburtstag des Vaters dort, unwissend, dass die Eltern sich trennen und das geliebte Wochenendhaus verkaufen wollen. Doch auch die drei Kinder haben alle Ehe- und Beziehungsprobleme, bei keinem scheint es innerfamiliär zu klappen. Das Wochenende ist ein letztes Festhalten am Schönen Schein und niemand kann sich vorstellen, wie es ohne das Häuschen im Grünen weiter gehen soll....
Persönlicher Eindruck:
Eine Familiengeschichte, unterschiedliche Charaktere und ein Häuschen im Grünen, das seit Jahrzehnten der sichere Hafen der Familie ist wer wird da nicht neugierig? Spart es euch. Selten habe ich so einen faden, langweiligen und uninspirierten Plot gelesen. Die Geschichte sollte man sie wirklich so nennen wollen ist eine Aneinanderreihung aus einzelnen Episoden aus dem Lebensalltag der Figuren und hat so gar nichts Spannendes, das den Leser an die Seiten fesselt. Es geht bei ausnahmslos allen Figuren um gescheiterte Beziehungen, Trennung, Auseinanderleben und das ist keine Grundlage für eine stimmige Unterhaltung, die ich von einem Buch erwarte.
Jedes Kapitel wird eingeleitet durch eine Art Rückblende zur verstorbenen Freundin der Mutter, die allerdings gar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun hat. Nach einer Weile habe ich mir diese Kurzpassagen einfach gespart, denn zu sagen haben sie nichts. Auch die Gespräche der jungen Ritters, die ab und zu hier vorkommen, tragen nichts zum allgemeinen Verständnis bei, darum frage ich mich: was soll das?
Es geht im Wesentlichen darum, ein altes Häuschen zu entmüllen, so, als ob die Figuren ihr Leben entmüllen würden. Dazwischen Kirschkernspucken, Techtelmechtel mit der Nachbarin oder das ewige Kleinkindhüten von Cecilias Sohn Oskar auch das nichts, was die breite Masse der Leserschaft interessieren würde. Cecilia hängt nahezu jeder Figur das Kind auf, um selber Freiraum zu haben, helikoptert aber ständig über deren Köpfen, dass sie es ja richtig machen. Meine Güte dann hüte dein Kind doch selbst! Ich fand es nur noch daneben und ein Paradebeispiel für die nichtssagende Handlung im Allgemeinen.
Mehrere Ungereimtheiten und Unstimmigkeiten weist die Erzählung zudem auf: zu Beginn erfährt Marika von ihrer ungeplanten Schwangerschaft, dann hat sie ein Kapitel später eine Fehlgeburt (die in allen blutigen Einzelheiten beschrieben wird), nur um ein weiteres Kapitel später wieder schwanger zu sein (immer noch dieselbe Schwangerschaft wohlgemerkt). Hier hat die Autorin selbst nicht gewusst, dass sie die Schwangerschaft einer ihrer Hauptfiguren ein paar Seiten zuvor beendet hat.
Das Zweite ist das Feuer im Baumhaus. Kein noch so hochprozentiger Alkohol fackelt ein Baumhaus in der Art ab. Pfisterer beschreibt das Ganze, als wäre Benzin verschüttet worden statt ein Glas Whiskey das war für mich genauso unglaubwürdig.
Abschließend kann ich sagen: selten eine so fade, nichtssagende Story gelesen - was die Autorin dem Leser letztendlich vermitteln will, erschließt sich mir nicht. Schade um die Lese- und Lebenszeit, es hat sich absolut nicht gelohnt.