Als Jugendliche:r stellt man sich Fragen wie: "Wer bin ich?" und "Wie will ich leben?". Die eigene sexuelle Orientierung oder Gender-Identität sind dabei immer wieder Themen, über die man nachdenkt. Aber auch wenn Freund:innen Teil der LGBTQIA+ Community sind, hat man oft viele Fragen. Und weil Geschichten eine der besten Möglichkeiten sind, um sich selbst und andere besser zu verstehen, haben wir hier unsere 10 liebsten queeren Jugendbücher zusammengetragen.
1. Lily Braun-Arnold: The Last Bookstore on Earth
(40Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
16,90 €
Darum geht es: Ein apokalyptischer Sturm hat die Welt heimgesucht. Verfolgt von Erinnerungen an ihre Familie, die sie nicht retten konnte, verschanzt sich die 17-jährige Liz in einer Buchhandlung, dem einzigen Ort, an dem sie sich sicher fühlt. Sie nutzt den Laden zum Handeln und als Anlaufstelle für Nachrichten, die Menschen auf der Durchreise hinterlassen. Doch eines Tages dringt jemand in ihre kleine Welt ein: Maeve, eine verschlossene und vermutlich gefährliche Fremde. Gleichzeitig zieht ein weiterer Sturm auf, und eine Gruppe von Flüchtlingen droht, die Buchhandlung zu stürmen. Liz ist gezwungen, Maeve zu vertrauen. Und während die beiden buchstäblich um ihr Leben kämpfen müssen, entwickelt sich zwischen ihnen eine zarte Liebesgeschichte.

Darum lieben wir dieses Buch: Dieses beeindruckende Debüt der 19-jährigen Lily Braun-Arnold landete direkt auf der New York Times-Bestsellerliste. Inspiriert von ihrer eigenen Arbeit in einer kleinen unabhängigen Buchhandlung, trifft hier eine hochspannende Thrilleratmosphäre auf eine berührende Liebesgeschichte. Ein sehr empathisches, queeres Jugendbuch, das vor allem durch seine Nähe zu den Figuren eine große Sogwirkung entwickelt, durch die man das Gefühl hat, selbst Teil der Geschichte zu sein.
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2. Rachael Lippincott: Pride und Prejudice und Pittsburgh
(31Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
18,00 €
Darum geht es: Bei Audrey Cameron läuft gerade alles schief. Nicht nur, dass ihre erste Liebe sie verlassen hat, auch ihre Traum-Uni lehnt sie ab. Als eines Tages der sonderbare Mr. Montgomery in dem kleinen Laden ihrer Eltern in Pittsburgh auftaucht und ihr seine Hilfe anbietet, wird ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Plötzlich wacht sie auf einer Wiese auf, in England, im Jahre 1812! Lucy Sinclair ist nicht weniger verwundert, das seltsam gekleidete Mädchen auf dem Anwesen ihres Vaters vorzufinden. Erst recht kann sie es kaum glauben, dass Audrey zweihundert Jahre aus der Zukunft stammen soll. Die beiden ahnen nicht, dass das Schicksal sie zueinander geführt hat. Denn Lucys Herz schlägt nicht für den Mann, den ihr Vater für sie ausgewählt hat, sondern für Audrey.

Darum lieben wir dieses Buch: "Pride und Prejudice und Pittsburgh" ist eine queere Feel Good-Romance, mit der wir ins 19. Jahrhundert reisen. Obwohl Audrey und Lucy aus unterschiedlichen Epochen stammen, verlieben sie sich ineinander. Die Mischung aus gesellschaftlichen Themen und klassischen Regency-Elementen macht diesen queeren Young Adult-Roman zur idealen Lektüre für Jane Austen- und Bridgerton-Fans. Große Leseempfehlung!
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3. Maia Kobabe: Gender Queer
(12Bewertungen)15
Taschenbuch
Darum geht es: Wie erklärt man jemandem, was man nur erahnt? Was man so intensiv fühlt und doch nie fasst? Wie erklärt man den Menschen, die man liebt, dass man jemand anders ist, sich anders wahrnimmt, anders begehrt? In den 1990ern ist Maia ein leicht verstockter Teenager, der an allen Ecken und Kanten auf Fragen und Widerstände stößt. Heimliche Schwärmereien für die Mitschüler:innen, Freundschaften, Familienkrisen, Schulstress - der ganz normale Pubertätswahnsinn. Aber Maia strauchelt weit mehr als ihre Altersgenoss:innen. Als Mädchen fühlt sich Maia unwohl und oft fehl am Platz. Aber ein Junge will Maia auch nicht sein, zumindest nicht ganz. Kann man weder das eine noch das andere sein und trotzdem glücklich werden?

Darum lieben wir dieses Buch: "Gender Queer" ist eine autobiografische Graphic Novel, die uns mit in die Gedankenwelt einer nicht-binären Person nimmt. Maia Kobabe hat hier deren ganz persönliche Geschichte erzählt, die uns stellenweise aber auch ziemlich mitgenommen hat. Deshalb sollte man beim Lesen auf die Triggerwarnungen achten. Dennoch können wir dieses Buch allen empfehlen, die mehr über dieses Thema wissen möchten.
4. Jennifer Dugan: Some Girls do
(25Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
Darum geht es: Morgan, eine Elite-Leichtathletin, muss die Schule wechseln, nachdem sich herausstellt, dass es gegen den Verhaltenskodex ihrer katholischen Privatschule verstößt, lesbisch zu sein. Ruby liebt nichts mehr, als an ihrem Auto herumzubasteln, aber an den meisten Wochenenden muss sie die Träume ihrer Mutter verwirklichen und an lokalen Schönheits-Wettbewerben teilnehmen. Morgan und Ruby fühlen sich zueinander hingezogen und wenn sie zusammen sind, beginnt Ruby sogar sich eine Zukunft vorzustellen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch während Morgan ihre aufkeimende Beziehung nicht geheim halten will, hat Ruby noch nie jemandem von ihren Gefühlen erzählt, die sie so lange verleugnet hat.

Darum lieben wir dieses Buch: "Some Girls do" ist eine temporeiche Geschichte mit zwei Protagonistinnen, die keinen Klischees entsprechen. Dank der wechselnden Perspektiven erhält man beim Lesen tiefe Einblicke in die Gefühlswelten der beiden. Eine wirklich süße, aber auch spannende Girls Love Geschichte, die sich kein Fan von queeren Romances entgehen lassen sollte.
5. Alicia Zett: Wie Farben im Regen
(59Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
Darum geht es: Caro und Sam sind das Traumpaar am Internat Schloss Mare. Gemeinsam haben sie die Queer & Friends AG gegründet und spielen im Fußballteam. Am liebsten würde Caro für immer am Internat bleiben - doch nun steht das letzte Schuljahr an. Sie hat Angst, ihre Freund:innen zu verlieren, und auch Sam scheint ihr immer mehr zu entgleiten. Doch das hat einen Grund: Sam ist nicht die beliebte Stürmerin, für die ihn alle halten - sondern Samuel, der beliebte Stürmer. Als er es schafft, sich Caro anzuvertrauen, wirft das viele Fragen auf: Darf er nach wie vor im Fußballteam spielen? Wie outet man sich am besten vor Freund:innen und Verwandten? Und was bedeutet das für die beiden als Paar?

Darum lieben wir dieses Buch: In "Wie Farben im Regen" geht es um das Thema Transidentität und auch darum, wie schnell andere Menschen damit überfordert sein können, wenn eine Person plötzlich mit einem anderen Namen und neuen Pronomen angesprochen werden möchte. Dabei konzentriert sich Alicia Zett aber nicht zu sehr auf die Probleme, sondern darauf, wie wunderbar es sein kann, als der Mensch leben zu dürfen, mit dem man sich identifiziert. "Wie Farben im Regen" ist übrigens der dritte Teil einer queeren Jugendbuch-Reihe. Die Teile sind aber alle in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
6. Becky Albertalli: Imogen, Obviously
(76Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
Darum geht es: Die 17-jährige Imogen sieht sich schon immer als größte Ally: Sie unterstützt ihre queeren Freunde, wo sie nur kann. Als sie ihre beste Freundin Lili - frisch geoutet und ziemlich glücklich - an der Uni besucht, weiß jedoch niemand in Lilis neuer Clique, dass Imogen selbst nicht queer ist. Denn Lili hat erzählt, dass sie und Imogen in der Vergangenheit ein Paar waren. Plötzlich beschäftigt sich Imogen mit Fragen, die sie bisher immer verdrängt hat. Noch dazu verbringt sie mehr und mehr Zeit mit der charmant-chaotischen Tessa, die ihr ganz schönes Bauchkribbeln beschert. Imogen muss sich eingestehen: Vielleicht ist sie doch mehr als ein Ally - aber wer ist sie wirklich?

Darum lieben wir dieses Buch: "Imogen, Obviously" ist eines der witzigsten und warmherzigsten queeren Romance Jugendbücher der letzten Jahre. Dabei werden aber auch durchaus ernste Themen, wie Outing oder Gatekeeping in der queeren Community angesprochen. Das macht dieses Buch definitiv zu einem, über das man mit seinen Freund:innen sprechen und diskutieren möchte. Und alle, die sich nicht sicher sind, wo ihr Platz in der LGBTQIA+ Community ist, werden sich hier verstanden fühlen.
7. Aiden Thomas: Yadriel und Julian. Cemetery Boys
(189Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
16,00 €
Darum geht es: Yadriel hat heimlich einen Geist heraufbeschworen, und jetzt wird er ihn nicht mehr los. Dabei wollte er nur beweisen, dass er mit den Toten kommunizieren kann wie alle in seiner Familie. Doch weil er trans ist, verwehren sie ihm das Ritual vor der Todesgöttin Santa Muerte. Als er es allein versucht, nimmt das Übel seinen Lauf, und der falsche Geist steht vor ihm: Julian, der Bad Boy seiner Highschool, ist weit davon entfernt, bereitwillig ins Reich der Toten überzutreten. Mit Yadriels Hilfe will er herausfinden, wie er gestorben ist. Und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto weniger will auch Yadriel, dass Julian geht.

Darum lieben wir dieses Buch: Mit "Yadriel und Julian. Cemetery Boys" stand Aiden Thomas auf der New York Times-Bestsellerlistefür und war für den Jugendliteraturpreis 2023 nominiert. Das queere Jugendbuch über einen Transjungen hat eine erstaunliche literarische Reife. Hier werden die großen Fragen verhandelt: Wer bin ich? Wer darf ich sein? Und wer sieht mich? Dass all das in einer Geschichte steckt, die auch noch unterhält, berührt und am Ende Hoffnung schenkt, ist großes Kino.
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8. Dominik Gaida: Gestern waren wir unendlich
(4Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
17,00 €
Darum geht es: Henry ist der Mensch, von dem Louis immer geträumt hat. Er ist sein Partner, sein bester Freund, die Liebe seines Lebens. Doch darauf nimmt das Schicksal keine Rücksicht. Als die beiden in einen schweren Autounfall verwickelt werden, stirbt Henry. Für Louis bleibt die Welt stehen - buchstäblich. Denn als er am nächsten Morgen aufwacht, ist Henry wieder da. Derselbe Tag beginnt von vorn. Louis kann es kaum glauben. Muss er den schlimmsten Moment seines Lebens noch einmal erleben? Oder ist das die Chance, Henry zu retten?

Darum lieben wir dieses Buch: Fans von Adam Silvera und Dustin Thao: aufgepasst! Denn diese queere New-Adult-Romance ist ebenso herzzerreißend wie originell. "Was wäre, wenn...?" Diese Frage hat sich wohl jede:r schon mal auf die eine oder andere Art gestellt. Dominik Gaida spielt in seinem LGBTQIA+-Buch genau mit diesem Gedankenexperiment und hat mit seiner queeren Liebesgeschichte einen Platz in unserem Bücherregal sicher.
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9. Yasmin Shakarami: Sturmflirren
(58Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
18,00 €
Darum geht es: Normalerweise kann Rea so schnell nichts aus der Fassung bringen, in letzter Zeit jedoch wächst ihr einfach alles über den Kopf: Prüfungen, Theaterproben, Fahrstunden - nichts will ihr mehr gelingen. Als Rea dann auch noch erfährt, dass ihr Diplomatenvater nach Doha, Katar, versetzt wird, kriegt sie endgültig die Krise. Wie soll sie sich in einer so fremden Welt zurechtfinden? Doch obwohl sie sich fest vorgenommen hat, Doha zu hassen, ist sie seltsam angetan von der hochmodernen, luxuriösen Wüstenstadt. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten freundet sich Rea mit der rebellischen Farah an. Als die beiden Mädchen eines Nachts auf eine illegale Wüstenparty gehen, verändert sich Reas Leben für immer.

Darum lieben wir dieses Buch: "Sturmflirren" ist eine tief berührende queere Liebesgeschichte, in der sich die weiblichen Figuren gegen patriarchale Strukturen auflehnen. Yasmin Shakarami, bekannt für ihren Debütroman "Tokioregen", verwebt in diesem LGBTQIA+-Jugendbuch Themen wie kulturelle Identität, Geschlechterrollen und persönliche Freiheit zu einer vielschichtigen Coming-of-Age-Geschichte. Eine Hommage an starke Frauen im Kampf um Gleichberechtigung und unbedingt lesenswert!
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10. Sonora Reyes: The Lesbiana's Guide to Catholic School
(81Bewertungen)15
Buch (kartoniert)
17,99 €
Darum geht es: Der 16-jährigen Yamilet Flores wäre es lieber, für ihren tollen Eyeliner bekannt zu sein, als dafür, dass sie eines der einzigen mexikanischen Kinder an ihrer weißen, sehr reichen katholischen Schule ist. Aber wenigstens weiß hier niemand, dass sie queer ist, und Yami will, dass das auch so bleibt. Nachdem sie vor ihrem Wechsel auf die katholische Schule Slayton von ihrem heimlichen Schwarm und ehemaliger besten Freundin geoutet wurde, hat Yami neue Prioritäten: ihren Bruder aus Schwierigkeiten herauszuhalten, ihre Mutter stolz zu machen und, was am wichtigsten ist, sich nicht zu verlieben. Allerdings ist es schwer, so zu tun, als sei man hetero, wenn Bo, das einzige offen queere Mädchen an der Schule, so nervtötend perfekt ist. Und klug. Und begabt. Und süß. So süß. Wie auch immer... Yami wird den gleichen Fehler nicht noch einmal machen. Oder doch?

Darum lieben wir dieses Buch: "The Lesbiana's Guide to Catholic School" ist ein preisgekröntes queeres Jugendbuch über Familie und Identität. Es ist Sonora Reyes' Debütroman, in dem eine katholische Schule zum Symbol für ein homophobes Umfeld wird. Besonders stark finden wir die nuancierte Darstellung von Glaube und queerer Identität und der Mut zur Widersprüchlichkeit. Ein sehr differenzierter Jugendroman mit Herz.
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