10 Briefromane, die berühren

Darum geht es: Adoptivtochter und Starjuristin, Gartenliebhaberin und Ehefrau, Mutter und Freundin - die 73-jährige Sybil van Antwerp hatte schon viele Rollen in ihrem bewegten Leben. Eines hat sie dabei stets begleitet: ihre Leidenschaft fürs Briefeschreiben. Jeden Tag schreibt sie darüber, was sie bewegt und stört, was sie begeistert und betrauert. Doch jenseits dieser Seiten hat Sybil die Menschen, die ihr etwas bedeuten, stets auf Abstand gehalten. Bis ein anonymes Schreiben sie zwingt, sich mit ihren eigenen Fehlern auseinanderzusetzen und sich dem einen großen Geheimnis zu stellen, das ihr Leben geprägt hat...

Darum lieben wir dieses Buch: "Die Briefeschreiberin" ist ein berührender, kluger und wunderbar humorvoller Roman über das Älterwerden, die Macht der Worte und die Kunst, sich selbst zu vergeben. Virginia Evans erschafft mit Sybil van Antwerp eine unvergessliche Heldin: eigenwillig, scharfsinnig und zutiefst menschlich. In ihren Briefen entfaltet sich ein ganzes Leben mit all seinen Brüchen, Verlusten und leuchtenden Momenten. Dabei gelingt Evans das Kunststück, Lebensweisheit mit Witz und feiner Beobachtungsgabe meisterhaft zu verbinden. Perfekt für alle Fans von Elizabeth Strouts unnachahmlicher Protagonistin Olive Kitteridge.

Darum geht es: Als Emmi Rother ihr Abo der Zeitschrift "Like" kündigen möchte, landen ihre Nachrichten durch einen Tippfehler bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder E-Mails an die falsche Adresse schickt, klärt Leo sie über den Fehler auf. Es beginnt ein außergewöhnlicher Briefwechsel, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität kommen sich die beiden immer näher bis sie sich der unausweichlichen Frage stellen müssen: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

Darum lieben wir dieses Buch: Dieses Buch konnten wir nicht mehr aus der Hand legen und haben es in einem Rutsch durchgelesen. Der Dialog zwischen Emmi und Leo ist witzig, tiefgründig und nimmt mit jeder neuen Mail immer mehr an Fahrt auf. Man liest mit, als würde man heimlich Zeuge einer echten Liebesgeschichte werden und fragt sich unweigerlich, ob Worte allein genügen können, um zwei Menschen wirklich zu verbinden. Auch die Fortsetzung "Alle sieben Wellen" können wir sehr empfehlen.

Darum geht es: Sommer 1932: Die 24-jährige Karin verliebt sich in den jungen Schriftsteller Olof. Aber es gibt ein Problem: Karin ist mit Sven verheiratet, einem stürmischen, hochrangigen Schriftsteller mit einer grausamen Ader. Wird sie es wagen, ihren Mann verlassen und ein anderes Leben mit ihrer neu entdeckten Liebe beginnen? 68 Jahre später fragt sich Karins Enkel Alex, Autor und dreifacher Vater, warum er eine solche Wut in sich trägt; eine Wut, die seinen Kindern Angst macht und eine Kluft zwischen ihm und seiner Frau schafft. Er stößt auf die Geschichte zweier unglücklich Liebender, deren Wogen bis zu ihm reichen.

Darum lieben wir dieses Buch: Auch in diesem Roman spielen Briefe eine zentrale Rolle. Alex Schulman verknüpft hier die Vergangenheit seiner Großeltern und die eigene Gegenwart auf eindrucksvolle Weise miteinander. Die Geschichte entfaltet sich über Generationen hinweg und zeigt, wie Leidenschaft, Eifersucht und unausgesprochene Gefühle ein ganzes Leben prägen können. Durch alte Briefe wird ein Familiengeheimnis lebendig, das ebenso berührt wie erschüttert. Intensiv, tiefgründig und emotional erzählt. Ein literarisches Highlight für alle, die bewegende Geschichten voller Gefühl und psychologischer Spannung lieben.

Darum geht es: London, Ende der 40er Jahre: Die junge Schriftstellerin Juliet erhält einen ungewöhnlichen Brief. Absender ist Dawsey Adams von der Kanalinsel Guernsey, der ein Buch erworben hat, das zuvor ihr gehörte. Zwischen den beiden entspinnt sich ein Briefwechsel, durch den Juliet von der Existenz der "Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf" erfährt, einer literarischen Gesellschaft, die einige der Inselbewohner gründeten, um sich über die schwere Kriegszeit hinwegzuhelfen. Je mehr Juliet über Dawsey und die anderen erfährt, desto mehr wünscht sie sich diese Menschen zu treffen. Und so beschließt sie, auf die Insel zu reisen...

Darum lieben wir dieses Buch: "Deine Juliet" ist der wohl charmanteste Briefroman seit Jane Austen und eine absolute Wohlfühllektüre. Mit jeder Seite wächst die Liebe zu den wunderbaren Figuren der Kanalinsel Guernsey, die in dunklen Zeiten Kraft aus Literatur, Freundschaft und Humor schöpfen. Der Roman zeigt, wie Worte über Entfernungen hinweg Brücken schlagen können. Eine berührende Hommage an Bücher, Briefe und die verbindende Macht von Geschichten. Perfekt für alle, die romantische Literatur mit Tiefgang lieben.

Darum geht es: Eine Tochter steht in der Wohnung ihrer plötzlich verstorbenen Mutter. Die Mutter ist fort, ihre gesamten Ersparnisse auch. Was bleibt, sind Fragen. Sarah Kuttner erzählt die Geschichte einer Frau, die Liebe suchte und auf einen Love Scammer traf. Die sich verliebte und die Augen verschloss. Die nichts zurückließ, außer einem schier endlosen Chat mit dem Betrüger. Also liest die Tochter die Nachrichten, die nicht für sie bestimmt waren. Und doch, ganz langsam, füllt sich die Leerstelle mit einer Nähe, wie sie beiden zu Lebzeiten nicht möglich war.

Darum lieben wir dieses Buch: Mit "Mama & Sam" gelingt Sarah Kuttner ein zutiefst berührender, kluger und überraschend humorvoller Roman über Verlust, Liebe und das, was nach dem Abschied bleibt. Schonungslos ehrlich und zugleich voller Wärme erzählt sie die Geschichte einer Tochter, die durch digitale Spuren ihrer Mutter langsam wieder Nähe findet - zu ihr und zu sich selbst. Eine bewegende autobiografische Geschichte, die zu einem großen Teil auf Chatverläufen basiert.

Darum geht es: Rosie und Alex sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Schon allein ihre tiefe Freundschaft scheint eine Liebesbeziehung unmöglich zu machen, und so traut sich keiner, den ersten Schritt zu wagen. Als Alex nach dem Abschluss nach Amerika geht, trennen sich vorerst ihre Wege. Die ganze Zeit über bleiben Alex und Rosie allerdings in Kontakt. Sie schreiben sich Briefe und schicken sich Mails und SMS. Doch reicht das, um ihre Freundschaft, die eigentlich schon immer Liebe war, zu bewahren? Und gibt es wirklich nur eine einzige Chance für die große Liebe?

Darum lieben wir dieses Buch: "Für immer vielleicht" ist ein Briefroman, der zeigt, wie nah sich zwei Menschen sein können, selbst über Kontinente und Jahrzehnte hinweg. Cecelia Ahern erzählt mit Witz, Gefühl und einem Hauch Melancholie von verpassten Chancen, Freundschaft und der einen großen Liebe, die für immer bleibt. Eine wunderbare Liebesgeschichte für alle Fans von David Nicholls' "One Day - Zwei an einem Tag".

Darum geht es: Studentin Mackenzie Casper hat stets im Schatten ihrer berühmten Mutter Elizabeth gelebt, einer der bekanntesten Thriller-Autorinnen der Welt. Doch jetzt ist Elizabeth tot. Mackenzie ist nicht die Einzige die Zweifel daran hat, dass es ein tragischer Unfall war. Auf der Trauerfeier erhält sie einen mysteriösen Brief mit Seiten aus dem Tagebuch ihrer Mutter. Weitere Briefe folgen. Hatte ihre Mom Geheimnisse, die sie das Leben kosteten? Um das herauszufinden, muss Mackenzie selbst Nachforschungen anstellen. Dabei darf sie niemandem trauen. Vor allem nicht ihrer Familie.

Darum lieben wir dieses Buch: "Love, Mom" ist zwar kein Briefroman im klassischen Sinne, dafür aber ein moderner, spannungsgeladener Thriller, in dem geheimnisvolle Briefe eine wichtige Rolle spielen. Denn zwischen Tagebucheinträgen, Briefen und Erinnerungen entspinnt sich eine fesselnde Geschichte über Geheimnisse, Verrat und die komplizierteste aller Beziehungen: die zwischen Mutter und Tochter. Ein absoluter Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Perfekt für Fans von Freida McFaddens Thriller "Wenn sie wüsste".

Darum geht es: "Eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass morgen die Highschool beginnt - und ich Angst davor habe, hinzugehen." Der 15-jährige Charlie vertraut seine Sorgen und Gedanken ausschließlich einem namenlosen "Freund" an. Durch das Schreiben dieser Briefe fühlt sich der sensible Außenseiter weniger allein. Erst als Charlie die selbstbewusste Sam und ihren Stiefbruder Patrick kennenlernt, beginnt er sich zu öffnen...

Darum lieben wir dieses Buch: "Das also ist mein Leben" ist ein moderner Klassiker unter den Jugendromanen. In den letzten Jahren wurde er dank Social Media unter seinem Originaltitel "The Perks of Being a Wallflower" wieder neu entdeckt. Dieser zutiefst bewegende Briefroman erzählt mit großer Sensibilität von Einsamkeit, Freundschaft und dem Erwachsenwerden. Stephen Chbosky lässt uns durch Charlies Briefe hautnah miterleben, wie ein junger Mensch seinen Platz in der Welt sucht. Ein wunderbares Buch über das Anderssein, die Kraft echter Freundschaft und das Gefühl, endlich gesehen zu werden.

Darum geht es: "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe ist die ergreifende Geschichte eines jungen Mannes, der an seiner eigenen Leidenschaft zerbricht. Werther sucht das wahre Gefühl und die Schönheit des Lebens. Auf dem Land begegnet er Lotte, einer Frau, die ihn sofort in ihren Bann zieht. Doch sein Glück steht von Anfang an unter einem tragischen Stern: Lotte ist bereits mit Albert verlobt. Doch was als zarte Bewunderung beginnt, wird für Werther zur alles verzehrenden Liebe. Zwischen Vernunft und Gefühl hin- und hergerissen, verliert er sich immer mehr in seiner Sehnsucht und Einsamkeit...

Darum lieben wir dieses Buch: "Die Leiden des jungen Werther" ist der Urvater aller Briefromane - ein Werk, das Generationen bewegt und bis heute nichts von seiner emotionalen Wucht verloren hat. In Werthers leidenschaftlichen Briefen spüren wir die ganze Intensität junger Liebe, die Verzweiflung an gesellschaftlichen Zwängen und den Schmerz unerfüllter Sehnsucht. Goethes Sprache ist von einer Klarheit und Schönheit, die bis heute zeitlos bleibt.

Darum geht es: Die attraktive Lady Susan sorgt für Aufregung in der Gesellschaft: Frisch verwitwet weiß sie ihre Reize einzusetzen und kokettiert mit ihren Verehrern. Um dem Gerede zu entgehen, zieht sie sich auf das Anwesen ihres Bruders zurück, um in Ruhe ihren Plan weiterzuverfolgen: einen neuen wohlhabenden Ehemann zu finden. Objekt ihrer Begierde ist der adrette Reginald DeCourcy. Doch als eines Tages ihre Tochter Frederica auftaucht, geraten Lady Susans Pläne in Gefahr...

Darum lieben wir dieses Buch: Mit "Lady Susan" hat Jane Austen einen köstlich bissigen Briefroman geschaffen, der Gesellschaftssatire mit erfrischender Schärfe verbindet. Die charmant manipulative Heldin intrigiert, flirtet und fasziniert; ein echtes Vergnügen für alle, die Austens spitze Feder lieben. Durch die Briefstruktur erleben wir die Intrigen, Missverständnisse und Liebesmanöver aus verschiedenen Perspektiven, klug, witzig und mit einer Prise Boshaftigkeit erzählt. Ein Klassiker, der zeigt, dass Liebe und Machtspiele in der Gesellschaft nie aus der Mode kommen.