Dark Romance für die Halloween-Zeit, die leider nicht meine Erwartungen erfüllen konnte.
Penelope Douglas schreibt ja meist "morally grey" und überschreitet Grenzen, hier war es mir aber ein wenig zu viel teilweise.Den Schreibstil mochte ich wieder gern. Es wird viel beschrieben und ich fand vor allem die Stimmung und Atmosphäre, dieses leicht düstere und etwas gefährliche kommt richtig gut rüber. Das passt auch sehr gut zur Zeit rund um Halloween, zu der die Ereignisse stattfinden.Das Setting in einem Vorort voller reicher, einflussreicher Familien und ihrer Kinder, die sich gefühlt alles erlauben können, passte zur Story. Auch Nebenschauplätze wie die Großstadt wurden sinnvoll eingebettet.Die Story ist in mehreren POVs und Zeiten geschrieben, das hat einen guten drive gebracht und Spannung, da oft wieder ein Sprung stattfand, wenn sich in der Vergangenheit etwas spannendes abspielte. Allerdings ist das Buch auch sehr lang und enthält viele Längen und Abschnitte die sich ziehen.Der Hauptpart sind aber die Charaktere. Zum einen haben wir die "Apokalyptischen Reiter" - hier habe ich mir halt mehr versprochen als eine Gruppe Teenie-Jungs die ihre Streiche übertreiben weil sie aufgrund ihres "Rich-Kid"-Status alles erlauben können. Niemand in der Stadt fühlt sich bewogen sie aufzuhalten, alle machen mit, selbst die Schule und so "mysteriös" ihr auftreten mit den Masken auch ist, so weiß eigentlich doch jeder, wer sie sind. Die Story zu (E)Rikas Schulzeit konnte ich dennoch etwas verstehen, wenn man den Realismus ausblendet, so funktionieren ja auch Teenie-Filme. Für meinen Geschmack hatten letztlich aber doch zu viele Charaktere zu viele deutliche Psychische Probleme und Allmachtsfantasien. Manche Szenen waren mehr als Grenzüberschreitend und verharmlosten mir zu viel Gewalt in jegliche Richtung. Es gab mir auch ein anderes Gefühl als andere Dark Romance die Gewalt beinhalten. Die dort reingeschriebene Romance war durchweg mehr als toxisch. Selbst wenn sich die beiden kurz mal aufbauten, lief es doch wieder auf Formen der Gewalt und Abhängigkeit hinaus. Die einzige leichte Charakterentwicklung die ich als positiv bezeichnen würde war die von Rika, die immerhin etwas von ihrer Unsicherheit ablegen konnte und den Mund aufbekommen hat, was dann auch endlich zur Aufklärung verhalft (das war für mich sehr vorhersehbar). Der zweite Twist hat mich etwas überraschen können und auch den Showdown mochte ich gern, der hatte Filmpotential in meinem Kopfkino.Alles in allem ist die Devils Night Reihe für mich eine gute Idee, aber nicht mein Fall und hat mich leider nicht überzeugt.