Neue Liebe, neue Ängste und eine weitere Chance über sich hinaus zu wachsen
Vor vielen Jahren habe ich den zweiten Band gelesen und war überzeugt, dass Tim und Elena für immer zusammenbleiben würden. In Elena - Ein Leben für Pferde: Ihr größter Sieg zeigt sich jedoch, dass es anders kommt - und genau das macht diesen Teil so authentisch. Tim respektiert Elenas Grenzen nicht, er stellt sie nicht an seine Seite, als sie es am meisten gebraucht hätte. Für Elena ist das ein Wendepunkt, und ich finde es sehr mutig von Nele Neuhaus, die erste Liebe realistisch enden zu lassen und daraus ein wichtiges Thema zu machen: dass es völlig okay ist, wenn die erste große Beziehung nicht für immer hält.Neben den emotionalen Herausforderungen bleibt auch der Reitsport ein zentraler Teil. Doch durch ihre persönlichen Probleme und einen schweren Sturz mit Bittersweat verliert Elena das, was sie bisher stark gemacht hat: ihr Selbstvertrauen. Diese Entwicklung hat mich besonders berührt, weil sie so nachvollziehbar beschrieben wird - jeder kennt diese Momente, in denen man an sich selbst zweifelt. Umso schöner ist es, mitzuerleben, wie Elena langsam wieder Mut fasst.Auch die zarten Gefühle zu Farid, einem neuen Mitschüler, sind feinfühlig und unaufdringlich dargestellt. Es sind kleine Momente voller Unsicherheit und gleichzeitig Hoffnung, die der Geschichte eine besondere Wärme geben.Das berührendste Kapitel für mich war, als Gina, Tims kleine Schwester, in einem Schneesturm verschwindet. Hier zeigt sich wieder, was Elena im Innersten ausmacht: ihre Stärke, ihr Mitgefühl und die Fähigkeit, in schwierigen Momenten über sich hinauszuwachsen.Alles in allem ist dieser Band eine gelungene Mischung aus Emotion, Spannung und Weiterentwicklung. Für mich ein sehr starker Teil der Reihe, der zeigt, dass Scheitern genauso zum Erwachsenwerden gehört wie neue Chancen.