Ich lese die Reihe um Fabian Risk schon länger und war gespannt, wie es in Minus 18 Grad weitergeht. Gleich zu Beginn zieht Ahnhem das Tempo an: ein Auto wird aus dem Wasser gezogen, der Fahrer sitzt am Steuer, tot, aber auf unerklärliche Weise tiefgefroren. Schon diese Szene setzt den Ton.Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen: Identitätsdiebstahl, Rache, Machtmissbrauch. Risk und sein Team geraten immer wieder an Grenzen, beruflich wie privat. Besonders gut gefallen hat mir, dass Ahnhem seine Figuren nicht schont. Alle haben Risse, keiner bleibt unberührt von dem, was passiert.Der Schreibstil ist direkt, temporeich und bildlich. Man hat das Gefühl, mitten in einem Film zu stecken. Die Spannung bleibt durchgehend hoch, auch wenn man manchmal kurz den Überblick verliert. Es gibt viele Handlungsstränge, die erst spät zusammenlaufen, und das fordert Aufmerksamkeit.Was ich stark finde, ist die Atmosphäre. Das kalte Malmö, die düstere Stimmung und die Nähe zu realen Themen wie digitaler Überwachung oder Identitätsraub wirken erschreckend echt. Trotzdem hätte der Roman an einigen Stellen kürzer sein dürfen. Gegen Ende zieht sich manches, und nicht jeder Nebenplot ist nötig.Vier Sterne, weil ich mitgefiebert habe, auch wenn es manchmal zu viel wurde.