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Produktbild: Schlehengrund | Anna-Maria Caspari
Produktbild: Schlehengrund | Anna-Maria Caspari

Schlehengrund

Roman | Zwei Familien auf der Suche nach Heimat

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100 Lesepunkte
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"Zuhause ist da, wo wir alle zusammen sind." Dieses Motto ihres Schwiegervaters Albert macht sich nach dem Verlust ihres Heimatdorfes Wollseifen auch die junge Bäuerin Johanna zu eigen. Nur ihr Mann Karl, auf den sie sehnsüchtig wartet, ist noch in Kriegsgefangenschaft. Ihr geht es wie so vielen Frauen ihrer Generation: Sie hält die Familie zusammen und bewältigt den Alltag mit ihrem Sohn alleine. Und wie die meisten Frauen in der noch jungen Bundesrepublik wächst sie über sich hinaus. Mutig geht sie neue Wege und schafft mit ihrer offenen, freundlichen Art ein Umfeld, in dem sich alle wohlfühlen. Mit Enthusiasmus und Augenmaß führt sie den Hof am Rand der Eifel, auf dem sie sich nach der Vertreibung niedergelassen haben. Doch dann kommt nach dreizehn Jahren, als einer der letzten Spätheimkehrer aus russischen Lagern, Karl zurück, gebrochen und krank. Und alles ändert sich. Wie so viele seiner Leidensgenossen will er vor allem endlich wieder über sein Leben zu bestimmen. Es soll wieder so werden wie früher. Und Johanna muss sich fügen . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
27. Februar 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
400
Dateigröße
2,71 MB
Autor/Autorin
Anna-Maria Caspari
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783843732994

Portrait

Anna-Maria Caspari

Anna-Maria Caspari, geboren 1955 in Köln, lebt als Literatur-Übersetzerin und Autorin am Rand des Nationalparks Eifel. Die Geschichte des Dorfes Wollseifen, dem seine Nähe zu Vogelsang, einer Ordensburg der Nationalsozialisten, zum Verhängnis wurde, inspirierte sie zu dem Roman Ginsterhöhe.

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Von Bellis-Perennis am 04.07.2025

Ein gelungener Abschluss der Trilogie

Dieser historischer Roman bildet den Abschluss der Trilogie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Wollseifen begonnen und nun um 1970 in Embken endet. Das Dorf Wollseifen wird nach dem Zweiten Weltkrieg in einen Truppenübungsplatz verwandelt, weshalb alle Bewohner abgesiedelt werden. Die befreundeten Familien von Albert und Silvio finden Platz in einem großen leerstehenden Bauernhof im Embken. Das Gehöft gehörte in den 1930er-Jahren einer jüdischen Familie über deren Verbleib nichts bekannt ist - ausgereist sollen sie sein. Nur Johanna wundert sich über den verlassenen Bauernhof, der nun ihr neues Zuhause sein wird. Sie fragt nach, erhält vorsichtige Antworten und lernt Jakob, den einzigen Überlebenden der jüdischen Gemeinde kennen. Die Bemühungen, den jüdischen Friedhof wieder in Stand zu setzen, scheitern und Jakob wird von Unbekannten ermordet. Man hält zusammen, krempelt die Ärmel auf und hofft nach wie vor auf die Rückkehr von Karl, Alberts Sohn und Johannas Ehemann, der sich in russischer Kriegsgefangenschaft befindet. Johanna bewirtschaftet die Landwirtschaft gemeinsam mit ihrem Schwiegervater und einigen Helfern und muss, als Karl endlich, aber gebrochen heimkommt, erleben, dass sie an den Rand gedrängt wird. Karl übernimmt wieder das Zepter obwohl er gesundheitlich schwer angeschlagen ist und den Anforderungen der Arbeit nicht (mehr) gewachsen ist. Damit steht Johanna stellvertretend für die Tausenden Frauen, die, um ihre Familien durchzubringen, jede Arbeit angenommen haben. Dass sie nun, nach der Rückkehr ihrer Männer wieder an den Herd verbannt werden und weder arbeiten gehen dürfen noch über eigenes Geld verfügen, ist ein Rückschritt, der viele Ehen scheitern lässt. Zudem sind viele Männer verroht, traumatisiert und invalide aus Krieg und Gefangenschaft zurückgekehrt. Wie es eben in der Nachkriegszeit ist, hängen jene, die einst Hitler zujubelten, die Fahne in den neuen Wind, ohne ihre alte Gesinnung tatsächlich zu überdenken und ihr abzuschwören. Die alten Seilschaften bleiben mehr oder weniger geschickt verborgen, weiter bestehen. Wir erleben mit, wie sich die Gesellschaft langsam ändert. Die Kinder der Familien aus Wollseifen gehen ihre eigenen Wege, verlassen den Ort Embken in unterschiedliche Richtungen werden Kunsthistoriker, Tischler, Gastronomen oder Lehrer. Nur Rolf, der die Leidenschaft für die Landwirtschaft seiner Mutter Johanna geerbt hat, übernimmt nach dem Studium als diplomierter Landwirt den florierenden Hof. Fazit: Mir hat der Abschluss der Trilogie sehr gut gefallen. Ein geschickter Schachzug der Autorin ist, stellenweise die Jahre zwischen 1950 und 1970 als Tagebucheintragungen von Emil Schlösser, dem eine Granate beide Hände abgerissen hat und nun als Gymnasiallehrer unterrichtet, quasi im Zeitraffer vorüberziehen zu lassen. Da finden die Bemühungen Konrad Adenauers, die Kriegsgefangenen aus der UdSSR zurückzuholen, die Aufdeckung diversen Alt-Nazis ebenso Erwähnung wie der Mord an John F. Kennedy oder der, durch die Polizei verschuldete, brutale Tod des Benno Ohnesorg. So erhält die Leserschaft Einblick in die damalige Zeit, die man gemeinhin als Wirtschaftswunder bezeichnet. So halten Fernseher und Autos Einzug in die Familien. Durch die einfühlsame Johanna integriert die Autorin das nur vereinzelt auftretende schlechte Gewissen über die Ermordung der Juden in die Handlung. Fazit: Gerne gebe ich diesem letzten Teil der Trilogie 5 Sterne und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.
Anna-Maria Caspari: Schlehengrund bei hugendubel.de