Die 102 Jahre alte Margrit wohnt in einer Seniorenresidenz, der zuständige junge Fahrer bringt sie täglich in den Römischen Garten, wo sie an vergangene Zeiten denkt. Arthur hat Schuldgefühle, er schweigt darüber und spricht auch sonst nicht viel. Das tut Luzie ebenfalls nicht, die gerade achtzehn Jahre alt wurde und die Schule geschmissen hat, die Gründe dafür behält sie für sich. Langsam und behutsam, immer auf dem Sprung zurück, nähern sie sich an, diese drei Menschen, deren Lebenslinien so unterschiedlich verlaufen sind.Fast wäre er mir entgangen, dieser großartige Roman mit Margrit, Luzie und Arthur, fast hätte ich ihn nicht gelesen, nicht in die Hand genommen und nicht beigewohnt dieser Reise aus dem Schatten ins Licht. Ein toller Schreibstil, drei Perspektiven und ein Fluss, mehr brauchte es nicht, um mich zu begeistern mit einer Geschichte, die so abwechslungsreich war. Zeitgeschichte, Familienroman, Drama und Tragödie, dazu eine Prise Liebe und Verzweiflung, Verrat und auch Schmerz. So viel erlebt, so viel ertragen, wie soll man das verarbeiten, wie weiterleben und hinter sich lassen? Und geht das überhaupt, wo lässt man diese Wut? Ich war gespannt, wo es hingeht, war neugierig darauf, welche Auflösung es gibt, enttäuscht wurde ich nicht. Gerne empfehle ich diesen Generationenroman weiter. Lesen!