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Produktbild: Die Schule der Nacht | Karl Ove Knausgård
Produktbild: Die Schule der Nacht | Karl Ove Knausgård

Die Schule der Nacht

Roman

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eBook epub
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Was geschieht, wenn der Mensch sich aller Moral entledigt und nur noch um sich selbst kreist? Über die Kräfte, die uns formen, sowohl die dunklen als auch die hellen.

Eine winzige Insel vor der norwegischen Küste: Kristian Hadeland, erfolgreicher Künstler mit einer Karriere in London und einer bevorstehenden Retrospektive am MoMa in New York, hat sich in die Abgeschiedenheit zurückgezogen. Er will seinem Leben ein Ende setzen. »Tod und Vergänglichkeit«, das war das große Thema seines fotografischen Werks, mit dem er sich über sämtliche Regeln hinwegsetzte und in der Kunstwelt für Furore sorgte. Für diesen Ruhm ist er einen faustischen Bund eingegangen. Jetzt steht er vor den Trümmern eines rücksichtslosen Lebens und bittet um Erlösung. Möglicherweise vergeblich.

Karl Ove Knausgårds neuester Roman »Die Schule der Nacht« ist Teil der großangelegten Morgenstern-Serie, die LeserInnen und KritikerInnen in der ganzen Welt begeistert. Ausgangspunkt ist das plötzliche Erscheinen eines neuen Sterns am Himmel, der unheimliche Kräfte freisetzt, sämtliche physikalische Regeln sprengt und die Menschen auf ihr Innerstes zurückwirft.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. März 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
672
Dateigröße
3,52 MB
Reihe
Morgenstern-Reihe
Autor/Autorin
Karl Ove Knausgård
Übersetzung
Paul Berf
Verlag/Hersteller
Originalsprache
norwegisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783641324124

Portrait

Karl Ove Knausgård

Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als einer der wichtigsten norwegischen Autoren der Gegenwart. Die Romane seines sechsbändigen, autobiographischen Projektes "Min Kamp" wurden weltweit zur Sensation. Sein großer »Morgenstern«-Romankosmos um das plötzliche Auftauchen eines neuen Sterns am Himmel lotet die Abgründe menschlichen Lebens aus und fasziniert mit seiner Soghaftigkeit auf ähnliche Weise. Das Essayistische ist eine treibende Kraft in Knausgårds schriftstellerischem Werk, das in 35 Sprachen übersetzt ist und vielfach preisgekrönt. 2015 erhielt Karl Ove Knausgård den WELT-Literaturpreis, 2017 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 2022 nahm er in Kopenhagen den Hans-Christan-Andersen-Literaturpreis entgegen. Er lebt in London.

Pressestimmen

»Es ist die große Kunst Karl Ove Knausgårds, dass es ihm auch in diesem Band gelingt, mittels der ungeheuren Kraft seiner Sprache - wie immer genial übertragen von Paul Berf - uns in die Lebensgeschichte dieser schwarzen Seele hineinzusaugen. « Volker Weidermann / Die Zeit

»Ein fulminanter Text und Knausgårds wohl intensivster Roman: scheinbar leicht erzählt und zugleich radikal, kühn, elegant und doch unprätentiös genug, um vom ersten Satz an den Leser in seinen Bann zu ziehen. « Gerhard Zeillinger / Der Standard

»Ein großer Künstlerroman und das Porträt eines Getriebenen, der sich immer dann lossagt, wenn er die Kontrolle verliert. « Jürgen Kleindienst / Leipziger Volkszeitung

»Knausgård setzt auf Opulenz und Drama. Seine Stärke ist das reflexive Erzählen, in dem sich ein Reichtum an Gedanken und ausschweifenden Überlegungen auftut. « Anton Thuswaldner / Salzburger Nachrichten

»Ein grandioser Roman über das rücksichtslose Streben eines Mannes nach großer Kunst und über seinen tiefen Fall. « Tobias Wenzel / NDR Kultur

»Dieser Künstlerroman enthält fesselnde Passagen ebenso wie Leerlauf. Weglegen kann man ihn trotzdem nicht. Ein echter Knausgård eben. « Sebastian Fasthuber / Falter

Besprechung vom 23.07.2025

Dass die Hölle hier ist vielleicht

Teuflisch gut: In seinem Roman "Die Schule der Nacht" erzählt Karl Ove Knausgård die Geschichte eines Fotografen, der als "Porträtist des Todes" zu Weltruhm gelangt.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis in der jüngsten, durch den "Morgenstern" eingeleiteten Knausgård-Reihe um Tod und Teufel und die Grenzen der Wirklichkeit auch ein faustischer Pakt auftauchen würde. Mit der "Schule der Nacht" ist es so weit. Der Ich-Erzähler, diesmal nur ein einzelner, der als Erläuterung für seinen geplanten Freitod auf eine Fotografen-Karriere zurückblickt, ist allerdings kein Sympathieträger. Er ist als junger Mann nicht übermäßig begabt und will trotzdem genialischer Großkünstler werden.

Und macht abstoßende Sachen. Unbekümmert fotografiert er zum Beispiel das Bett, in dem seine Schwester soeben Selbstmord zu begehen versuchte. Oder er besorgt sich einen Katzenkadaver, um ihn tagelang in seinem Apartment zu kochen, an der Haut zu zerren und gespenstische Fotos von der Fratze zu machen, die dabei entsteht. Provokationen dieser Art lassen diesen Kristian Hadeland bald zu Weltruhm aufsteigen.

Es wäre verlockend, in der Rücksichtslosigkeit dieses Mannes eine Anspielung auf die autobiographischen Werke zu sehen, die Knausgård berühmt gemacht haben. Davor muss man sich hüten. Es geht in der "Schule der Nacht" sehr viel weiter gefasst um Kunst und Künstler, auch wenn der Autor das Verhältnis zwischen Leben und Literatur im Nachwort als "porös und osmotisch" bezeichnet wird. Er betont: "Als Person hat Kristian Hadeland keine Wurzeln in der Wirklichkeit."

Die packenden ersten Bände der Reihe drehten sich um einen neuen Stern, der eines Tages am Himmel auftaucht, bestialisch ermordete Mitglieder einer Death-Metal-Band und eine Gesellschaft, der in dieser apokalyptischen Stimmung das Sterben abhandenkommt. Der Mann namens Kristian Hadeland tauchte in ihnen nur nebenher auf. Er wurde im "Morgenstern" beerdigt und ward danach trotzdem wieder gesehen, und auch im "Dritten Königreich" hat er einen kurzen Auftritt.

Jetzt schlägt seine Stunde, sogar ausdrücklich: "Die Uhr wird schlagen" ist der Band überschrieben. Die Handlung abseits der Rahmenhandlung spielt größtenteils in den Achtzigerjahren: Der junge Norweger Hadeland gelangt nach England, um Fotografie zu studieren, er sucht und findet seinen eigenen Stil, bandelt mit Frauen an und nimmt Unglücke zur Kenntnis wie die Explosion der Raumfähre Challenger ("Das Bild war sehr schön") oder den Atomunfall im fernen Tschernobyl (der im zweiten Band, "Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit", vorkommt). In den letzten Kapiteln erleben wir ihn dann als etablierten Künstler mit Retrospektive im MoMA New York und als Familienvater. Es ist eine Geschichte von Aufstieg und Fall.

Häufig in ihrem Hintergrund, wenn auch auffallend flüchtig: der Holländer Hans. Er ist etwas älter als Kristian und macht gruselige Experimente, als er dem Norweger 1985 erstmals begegnet. Schnell wird er von einer Kneipenbekanntschaft zum Impulsgeber des geltungssüchtigen Studenten der Fotografie, und das Gefühl, dass dieser Hans ein Mephisto sein könnte, breitet sich aus.

Die von Knausgård eingeflochten Hinweise auf die Möglichkeit eines Pakts zwischen den beiden sind nicht gerade subtil. Viele Seiten drehen sich um den englischen Dramatiker Christopher Marlowe, der einst in London lebte, zu den Freidenkern der "School of Night" um Walter Raleigh gehört haben soll und von manchen Leuten sogar für den Mann gehalten wird, der die Dramen Shakespeares verfasste - nach einem fingierten Tod.

Kurz vor diesem Tod im Jahr 1593 schrieb Marlow "Die tragische Geschichte vom Doktor Faustus". Wir erleben sogar einige Dialoge des Stücks, weil Kristian von einer lüsternen Theaterfrau zu Proben einer modernen Inszenierung geladen wird und sich ausgerechnet jenen Gedanken merkt, der dem Leser schon in den Vorgängerbänden in den Sinn kam: "dass die Hölle hier ist vielleicht."

Auch in den Tübinger Poetikvorlesungen von Karl Ove Knausgård ("Der Roman ist die Form des Teufels") tauchte dieser Gedanke schon auf. Dort sagte Knausgård zum aktuellen Projekt: "Mich hat vor allem eine gnostische Vorstellung nicht losgelassen, dass Gott, wie wir ihn kennen, der Jahve des Alten Testaments, in Wahrheit der Teufel ist, und die Welt, in der wir leben, folglich die Hölle sein muss. Ist das nicht eine fantastische Vorstellung?" Es würde zugegebenermaßen einige schlimme Dinge erklären.

Der junge Fotograf in London gibt sich unter dem Einfluss des Holländers jedenfalls zusehends der Faszination für das Okkulte hin. Selbst auf der Langzeitbelichtung vom "Boulevard du Temple", die Louis Daguerre 1838 aufnahm, meint er, bald den Teufel zu sehen - ein "Geschöpf", das "außerhalb der Zeit steht".

Der Leser gelangt mit ihm an die Kante des Fassbaren. Die viel beschworene Sogwirkung der knausgårdschen Sprache, die in der "Morgenstern"-Reihe ohnehin nicht so ausgeprägt ist wie in seinen autobiographischen Romanen, fällt in der "Schule der Nacht" schwächer aus als erwartet. Es dürfte einerseits daran liegen, dass auch der Autor mit der Hauptfigur fremdelt. Andererseits an der Handlung, die durch die Rahmengeschichte einen klaren Fluchtpunkt besitzt und das gewohnte Dahintreibenlassen nur bedingt zulässt. Den eingestreuten kulturellen Referenzen, von Cornelius Agrippa über "Auerbachs Keller" und Strindbergs Interesse am Okkulten bis zum Teufelsanbeter Aleister Crowley und musikalischen Kosmos der Achtzigerjahre, geht das Assoziative und Beiläufige früherer Knausgård-Romane unter diesen Bedingungen ebenfalls ab.

Man kann es aber auch so formulieren: "Die Schule der Nacht" ist straff komponiert und für knausgårdsche Verhältnisse regelrecht spannend. Es gibt einen Tod, für den Kristian Hadeland verantwortlich gemacht werden könnte (im Hinterkopf den Ritualmord aus den Vorgängerbänden), und die Frage nach dem Preis, den Hadeland für seinen Ruhm als "Porträtist des Todes" zu entrichten hat, treibt einem fulminanten Finale entgegen. In dem Knausgårds Mephisto seinem Faust einen Spiegel vorhält. MATTHIAS HANNEMANN

Karl Ove Knausgård: "Die Schule der Nacht". Roman.

Aus dem Norwegischen von Paul Berf. Luchterhand Literaturverlag,

München 2025.

672 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon buchjunkie am 27.08.2025
Das ist der vierte Teil der von Knausgård groß angelegten Morgenstern-Reihe. Er ist anders als die drei vorherigen, weil  nur von einer Person erzählt wird.Kristian Harlund ist der Ich-Erzähler. Er ist egozentrisch, narzistisch und absolut unsympathisch, er schaut geringschätzig auf andere  und ihm fehlt jede Emphatie. Als junger bricht er komplett mit seiner Familie und hat nur das Ziel, ein berühmter Fotograf zu werden. Dabei geht er buchstäblich über Leichen.Eine unfassbare Episode mit einem Obdachlosen begleitet ihn sein Leben lang. Für seinen späteren Ruhm geht Kristian einen faustischen Bund ein."Was geschieht, wenn der Mensch sich aller Moral entledigt und nur noch um sich selbst kreist?". ( Rückentext)Es ist ein wirklich genialer und faszinierender Roman. Er hat durchaus ein paar Längen, aber immer wenn ich dachte, ich lege ihn jetzt weg, kam eine Szene, wo ich einfach wissen musste wie es weitergeht. Knausgård ist ein begnadeter Schriftsteller, der das Seelenleben seiner Protagonisten unvergleichlich darstellt.Das ist wirklich literarische Kunst.Ich freue mich schon auf den fünften Teil ¿
LovelyBooks-BewertungVon Christian1977 am 17.06.2025
Der bislang düsterste Band der "Morgenstern"-Reihe überzeugt mit seinem narzisstischen Protagonisten und der unheilvollen Atmosphäre.
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