"Sie war ein offenes Buch. Ja, sie war eine Wildfremde, aber aus unerklärlichen Gründen brauchte ich sie nur anzusehen und wusste ganz genau, was sie gerade dachte. Die meisten ihrer Gedanken waren einfach bloß nervig und so angestaubt, dass es kaum auszuhalten war, aber mir gefiel, dass sie anscheinend keine Firewall um ihr Hirn hatte. Vermutlich, weil die meisten meiner unmittelbaren Nächsten und Liebsten so schrecklich gerne irgendwelche Psychospielchen spielten.""Better Than The Movies" hatte ich damals leider verpasst, aber seitdem habe ich so viel Gutes über den herrlich angenehmen Schreibstil der Autorin gehört, dass ich mir unbedingt selbst ein Bild machen wollte - und here I am: ein neuer Lynn-Painter -Fan!Beim Lesen ihrer frechen Dialoge kam mir immer wieder das Sprichwort "Was sich neckt, das liebt sich" in den Sinn - als wäre es eigens für Bailey und Charlie kreiert worden. Die beiden Hauptfiguren könnten unterschiedlicher kaum sein - sensibel trifft auf sarkastisch, vorsichtig auf draufgängerisch - und trotzdem (oder gerade deshalb?) fliegen zwischen den beiden nicht nur die Funken, sondern auch jede Menge ironischer Seitenhiebe. Charlies selbstbewusster Monolog im Flieger - darüber, dass Jungs und Mädchen unmöglich-niemals-nie "nur Freunde" sein können -, bringt alles ins Rollen...Was ich geliebt habe (abgesehen von der gekonnten Umsetzung eines meiner Lieblingstropes - Fake Dating):¿ Der Schreibstil passte perfekt zu den immerhin noch recht jungen Charakteren, ohne übertrieben/aufgesetzt "jung" zu wirken. Alles hatte einen fröhlich-leichten Touch - perfekt für einen entspannten Sommer-Read, bei dem man einfach die Seele baumeln lassen kann. Auch die Wortgefechte empfand ich eher als pointiert statt over the top (oft geht es in Romanen dieses Genres ja ruck, zuck ins Schnippische/Zickige über, was ich dann immer mega schade - da anstrengend zum Lesen - finde).¿ die cuten Spitznamen! ("Eule" & "Mr. Nothing")¿ Zwar gab es ein paar Momente, in denen ich manchen Emotionen gerne noch mehr Raum gegeben hätte, doch speziell die Tatsache, dass sowohl Charlie als auch Bailey Scheidungskinder sind, hat die Autorin absolut authentisch, nachvollziehbar und warmherzig in den Fokus gerückt.Was mir ein wenig gefehlt hat: kleine Überraschungen. - Ja, NATÜRLICH wissen wir alle, wie die Story enden wird und das Rad muss nicht ständig neu erfunden werden. Nichtsdestotrotz blieb mir die Geschichte einen klitzekleinen Hauch zu vorhersehbar.¿¿¿¿¿:Diese sommerlich-leichte, niedlich-charmante YA-RomCom hat mich wirklich wunderbar unterhalten - definitiv ein kleines Feel-Good-Highlight für Zwischendurch! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Leser:innen von romantischen Coming-of-Age-Geschichten.