Emily Bähr liefert mit Haus aus Asche einen mitreißenden und zugleich berührenden Abschluss ihrer Chosen-Dilogie voller Spannung, Gesellschaftskritik und emotionaler Tiefe. Ich war von der ersten Seite wieder voll in der Geschichte drin und habe das Buch praktisch in einem Rutsch verschlungen.
Der Erzählstil ist wieder absolut fesselnd: bildlich, temporeich und dabei so emotional, dass ich oft tief mit den Figuren mitgefühlt habe. Besonders die abwechselnden Perspektiven von Iris und Cylus haben mir sehr gefallen man taucht intensiv in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein und versteht jede Entscheidung, jeden Zweifel, jeden stillen Kampf. Iris entwickelt sich im Laufe der Handlung unglaublich weiter stark, mutig und dabei stets voller Empathie. Und Cylus? Ein Bookboyfriend mit Tiefe und Zerrissenheit, der zwischen Krone und Herz hin- und hergerissen ist.
Was mich besonders begeistert hat, war das raffinierte Spiel mit Medien, Macht und öffentlicher Wahrnehmung. Die Royal Games werden hier nicht nur als dystopischer Wettbewerb erzählt, sondern auch als Spiegel unserer digitalen Gegenwart inklusive Chat-Kommentaren, Streaming-Vibes und moralisch fragwürdigen Showformaten. Und trotzdem bleibt die Geschichte nahbar, menschlich und zutiefst berührend.
Auch die Nebenfiguren von Verbündeten bis hin zu Gegnerinnen sind facettenreich dargestellt und sorgen immer wieder für überraschende Wendungen. Es gibt emotionale Tiefschläge, stille Rebellionen und Momente, in denen ich laut aufatmen musste. Und ja, auch der Humor kommt nicht zu kurz Emily Bähr weiß genau, wann sie den richtigen Ton trifft.
Das Ende? Unerwartet aber stimmig. Nicht zu kitschig, nicht zu glatt, sondern märchenhaft mit Ecken und Kanten. Genau so, wie es zur Geschichte passt.
Fazit: Ein starker Abschluss mit Mut zur Tiefe. Chosen Haus aus Asche ist mehr als nur eine spannende Romantasy es ist ein modernes Märchen mit Haltung, Herz und Verstand. Ich bin begeistert und hätte am liebsten noch einen dritten Band. Absolute Leseempfehlung!