eine Liebesgeschichte mit vielen emotionalen Hürden, starker Fokus auf der Charakterentwicklung
Beim neuen Roman von Emma Scott handelt es sich um ein Standalone. Man benötigt keinerlei Vorwissen und es gibt am Ende auch keinen Kliffhänger. Der Roman ist abgeschlossen.Man steigt in die Geschichte aus Rowans Sicht ein. Diese ist Produktionsasistentin beim Filmdreh. Früher hat sie noch groß geträumt, wollte Kostümdesignerin werden. Aber dann ist Ihr bester Freund gestorben.. Von Schuldgefühlen blockiert steckt Rowan fest.Doch nicht nur Rowan hat mit Dämonen zu kämpfen. Auch Zach, ein bekannter Schauspieler, versucht sich von diesen zu befreien. Er hat sich gerade von seiner Freundin getrennt. Doch wenn man sich eigentlich ein gemeinsames Altwerden vorgestellt hat, ist eine Trennung nicht einfach. Ob beide es schaffen, sich Ihren Dämonen zu stellen und diese zu überwinden?Nach dem Einstieg aus Rowans Sicht wechselt die Erzählperspektive und wir erfahren mehr über Zach. Auch im Laufe des Buches gibt es immer wieder Perspektivwechsel, die es uns als Leser ermöglichen, uns in die Gefühlswelt des jeweiligen Protagonisten einzufinden. Da sich die Charaktere emotional sehr stark entwickeln, ist es auch wichtig, von den Gedanken und Gefühlen zu lesen; sonst würde man die Handlung nicht verstehen.Sehr gefallen hat mir dabei die differenzierte Schreibweise. Häufig sind sich die Charaktere bewusst, dass ihr Handeln durch ihre Gefühle beeinflusst wird und daher unangebracht oder irrational ist. Aber dadurch macht die Autorin deutlich, wie schwer es ist, sich entgegen seiner Gefühle zu verhalten. Sich dieser bewusst zu sein, ist das eine, diese zu überwinden und sich anders zu verhalten, ist etwas ganz anderes.Bei Lesen sind die Seiten für mich nur so dahingeflogen. Ich habe mit Rowan unheimlich mitgefiebert. Denn nachdem sie Zach kennengelernt hat, findet sie den Antrieb, sich ihren Schuldgefühlen zu stellen. Mir war dabei wichtig, dass sie diese Änderung für sich selbst möchte und nicht, um sich für Zach anzupassen und zu verändern.Im Laufe der Geschichte rückt auch Zachs Dämon in den Vordergrund. Auch hier war es sehr interessant, das Auf und Ab zu verfolgen.Sehr gefallen hat mir, dass viele Situationen und Szenen mich zum Nachdenken angeregt haben. Manche Handlungen haben mich nicht losgelassen, so auch dieses Zitat:"Er ist ein Filmgott, und ich bin eine einfache Sterbliche, und wir zwei werden nie zusammenkommen."Rowan denkt hier nach Ihren ersten Begegnungen an Zach. Sobald man aber einige Abschnitte aus Zachs Sicht ließt, erkennt man, dass er auch nur ein Mensch ist. Dass er nicht wertvoller ist als andere. Auch beschäftigt hat mich, dass die Presse sich anmaßt, sich immer wieder einzumischen und das andere die öffentliche Meinung nutzen, um mit Worten zu verletzten. Als hätte ein "Filmgott" kein Recht auf Privatsphäre.Ich kann dieses Buch daher sehr empfehlen. Es ist eine gefühlvolle Liebesgeschichte, mit vielen emotionalen Herausforderungen. Ein Fokus liegt darauf, sich seinen Dämonen zu stellen und den eigenen Wert, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken.